Supermarkt an der Breslauer Straße : Aus Real wird Kaufland
Aachen Das Bangen für die Belegschaft hat ein Ende, die Zukunft des Real-Markts an der Breslauer Straße steht fest. Ab Februar wird dort ein Kaufland entstehen, die Real-Mitarbeiter behalten ihre Jobs.
Zum 1. Februar übernimmt Kaufland den Real-Markt in Aachen in der Breslauer Straße. Das hat die Pressestelle von Kaufland am Montagmorgen mitgeteilt. Dadurch erhalten die rund 110 Real-Mitarbeiter in Aachen eine neue berufliche Perspektive, heißt es aus der Konzernzentrale in Neckarsulm. Gemeinsam mit den neuen Kolleginnen und Kollegen von Real werde Kaufland den Markt erfolgreich weiter betreiben. Für die Kunden soll der große Supermarkt „als Nahversorger für Lebensmittel und alles für den täglichen Bedarf“ erhalten bleiben.
Am Montag, 1. Februar, und Dienstag, 2. Februar, wird der Markt geschlossen bleiben. An diesen beiden Tagen wird er mit neuer Ware beliefert, die Obst- und Gemüseabteilung wird umgebaut und die Waagen- und Kassensysteme ausgetauscht. Ab Mittwoch, 3. Februar, kann wieder eingekauft werden. In den folgenden Wochen wird der Markt entsprechend dem Kaufland-Konzept umgebaut. Die Maßnahmen werden bei laufendem Betrieb durchgeführt, so dass die Kunden auch während dieser Zeit wie gewohnt einkaufen können.
Kaufland betreibt in Aachen bereits eine Filiale an der Vaalser Straße. Dieser soll auch in Zukunft weiter Bestand haben, erklärt Unternehmenssprecherin Andrea Kübler am Montagmittag auf Anfrage unserer Zeitung.
Bundesweit betreibt das Unternehmen Kaufland, das wie der Discounter Lidl zur Schwarz-Gruppe gehört, nach eigenen Angaben über 670 Märkte und beschäftigt über 72.000 Mitarbeiter. Kaufland und Lidl bilden gemeinsam die größten Lebensmittelhändler Europas.
Im Sommer vergangenen Jahres hatte sich der Metro-Konzern von den Real-Märkten getrennt und diese an den russischen Investor SCP verkauft (wir haben berichtet). Der wiederum hat mehrere Interessenten für die Märkte: Die seinerzeit 275 Supermärkte sollen nach und nach zu Filialen von Kaufland, Edeka und Globus umgebaut werden. Einige wenige Märkte, beispielsweise in Berlin, Duisburg, Herten und Mönchengladbach, sollen komplett geschlossen werden.
Dass die Realmärkte verkauft werden sollen, stand schon lange vor dem Vollzug im Sommer fest – verbunden mit einer langen Zeit der Ungewissheit für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Gewerkschaft Verdi hatte diesen Zustand schon vor Monaten als unzumutbar kritisiert. Auch die Betriebsräte von Real-Märkten in der Region Aachen hatten sich zu Beginn des vergangenen Jahres über die Informationspolitik des Konzerns beklagt und berichtet, dass gerade viele junge Mitarbeiter das Unternehmen verlassen würden aus Sorge vor einem Jobverlust.