Bischof Dieser warnt : Streben nach dem Besseren ist riskant
Aachen Vor den Süchten und der Maßlosigkeit im Alltag, in der Wirtschaft und auch in der Politik hat der Aachener Bischof Helmut Dieser in seiner Weihnachtsbotschaft gewarnt.
„Süchtig-Sein ist kein harmloses Wort“, heißt es in der vorab veröffentlichten Predigt von Heiligabend. „Was es meint, das kann man auch so umschreiben: immer mehr vom Selben.“
Ein solches Bedürfnis auch zum Beispiel nach Medikamenten, Alkohol und Computerspielen könne irgendwann nicht mehr harmlos sein, sondern sehr problematisch werden. „Dann wird aus dem Immer-mehr-vom-Selben schleichend ein Immer-mehr-vom-Falschen“, warnte Dieser. Ein Problem werde dabei nicht gelöst, kein Trost bereitet und keine Freude mehr gestiftet.
Das gelte auch im Umgang mit der digitalen Welt. „Die meisten Menschen sind lange bereit, die Geschwindigkeit und die Fülle der Digitalisierung mitzuvollziehen, denn sie haben Angst, sonst das Leben zu verpassen“, mahnte der Aachener Bischof. Und selbst der Versuch, immer besser zu werden, sei riskant, wie die mutmaßlichen genetischen Manipulationen an menschlichen Embryonen zeigten. „So kann auch das Immer-Besser zu Terror und Verlust der Menschenwürde führen“, sagte Deiser laut Manuskript.