Englisches Theaterstück in der Klangbrücke : Eine Reise in die Krimiwelt der 40er Jahre
Aachen Die englischsprachige Theatergruppe Actor’s Nausea spielt Bill Robens „Kill me, deadly“. Die Film-Noir-Komödie begeistert mit einer schönen Sprache und einer pointierten Auseinandersetzung mit den Genre
Ein Detektiv mit wenig Moral und hohen Idealen, ein Mord, eine Femme Fatale, die richtige Musik und die richtige Sprache – mehr braucht es nicht für einen klassischen Crime-Noir-Film; und auch nicht für das Theater. Film-Noir oder in diese Fall Crime-Noir ist der Begriff für die schwarz-weiße Filmwelt der 40er und 50er Jahre. Die Wurzeln dieses Genres liegen im expressionistischen deutschen Stummfilm einerseits und andererseits im Hardboiled-Krimiliteratur aus den vereinigten Staaten.
Die englischsprachige Theatergruppe „Actor’s Nausea“ begibt sich mit ihrer neuesten Produktion, Bill Robens Komödie „Kill me, deadly“, auf die Spuren dieser Geschichten. Das Stück ist allerdings viel mehr als „nur“ ein Krimikomödie. Robens schafft es mit dem Werk, eine bezaubernd schöne Parodie auf das Genre zu schreiben, die geschickt mit der Sprache und den Figuren spielt, ohne zu überzeichnen oder gar in Slapstick abzudriften. Trotz skurriler Figuren schafft es das Stück, den nötigen Ernst zu bewahren und sich mit seinem Quellenmaterial pointiert und liebevoll auseinanderzusetzten.
Hardboiled-Detektiv Charlie Nickels (René Glebke) bekommt von der reichen Lady Clairmont (Jazz Planz) den Auftrag, herauszufinden, wer sie umbringen möchte. Viele Menschen haben ein Motiv, darunter ihr Sohn Clive (Vinay Krupakaran) oder auch ihr Gärtner Jaime (Sonja Kaufmann).
Dann gibt es den ersten Toten – und Charlie steht vor einem für ihn fast unlösbarem Rätsel. Welche Rollen spielen der Mobster Bugsy Siegel (Jan-Philipp Friese) und sein Handlanger Louie (Yannick Schornstein) Und was hat es mit der Barsängerin Mona Livingston (Katharina Kröcker), in die sich Charlie Hals über Kopf verliebt, auf sich?
Seit den frühen 2000ern ist die Theatergruppe, die sich aus einem Seminar der Anglistik an der RWTH heraus gründet hat, in der Theaterszene der Kaiserstadt unterwegs. Die Stücke werden zwar in englischer Originalsprache gespielt, die Gruppe legt aber viel Wert auf Verständlichkeit auch bei Menschen, die nicht so gut Englisch sprechen können. Für Schülerinnen und Schüler aber der 9. Klasse ist das Stück geeignet.