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Aachen: Zukunft der Jugendtreffs gesichert

Politik will mehr Geld bewilligen : Offene Jugendarbeit in Aachen ist gesichert

Knapp 370.000 Euro im Jahr sollen künftig zusätzlich in die offene Jugendarbeit in Aachen fließen. Im Rahmen seiner Haushaltsberatungen hat der städtische Kinder- und Jugendausschuss dafür die Weichen gestellt.

Dieser Alarmruf hat Wirkung gezeigt. Die offene Jugendarbeit in der Stadt Aachen kann ab dem kommenden Jahr mit deutlich mehr Geld rechnen. Der städtische Kinder- und Jugendausschuss hat im Rahmen seiner Haushaltsberatungen am Dienstag eine zusätzliche Förderung der Jugendarbeit in den offenen Türen von knapp 370.000 Euro jährlich beschlossen, zusätzlich zum ursprünglichen Haushaltsansatz von 2,16 Millionen Euro. Alle Träger sollen von der Erhöhung profitieren. Der Ausschuss folgte einstimmig einem Antrag der Ratsmehrheit aus CDU und SPD. Wenn der Stadtrat im Januar den Haushalt 2019 verabschiedet, dürfte die finanzielle Not vieler Träger damit fürs Erste erledigt sein. Sogar Schließungen von Jugendtreffs hatten im Raum gestanden.

Zahlreiche Einrichtungen der offenen Jugendhilfe, die in der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft der Offenen Türen (AGOT) zusammengeschlossen sind, hatten sich im Sommer an Oberbürgermeister Marcel Philipp gewandt und dringend um mehr finanzielle Unterstützung gebeten. Denn den Jugendtreffs laufen die Kosten immer massiver davon. „Dieser Antrag hat uns Politikern ein paar schlaflose Nächte bereitet“, gestand Peter Tillmanns (CDU) in der Sitzung. Auf Anregung der Groko soll die Stadt nun also ordentlich nachlegen. „Mit dieser Summe wird zum ganz großen Teil das abgedeckt, was die Träger gefordert haben“, zeigt sich der Ausschussvorsitzende Bernd Krott (SPD) optimistisch. „Das ist wirklich sehr umfassend.“ Zusammenschlüsse von Trägern, zum Beispiel in der AGOT, sollen zudem selbst entscheiden, wie das zusätzliche Geld an die einzelnen Träger verteilt wird. Natürlich dürfe damit kein Träger schlechter gestellt werden, betont die Politik.

Fördersystematik wird überarbeitet

Die Jugendpolitiker wollen aber auch eine grundsätzliche Überarbeitung der Fördersystematik auf den Weg bringen. Unterschiedliche Finanzierungsmodelle haben in der Vergangenheit zu sehr unterschiedlichen Bedingungen in den Jugendtreffs geführt. Künftig sollen nun einheitliche Standards für die offene Jugendarbeit definiert werden, angepasst an das, was im Viertel gebraucht wird. Bestes Instrument hierfür ist aus Sicht der Politik der Jugendförderplan, der bis 2021 ohnehin überarbeitet wird. Er soll künftig Grundlage einer verlässlichen Fördersystematik für alle Einrichtungen sein.