Rock&Blues : Immer schön in Bewegung bleiben
Aachen Die Somebody Wrong Bluesband aus Aachen präsentiert mit „Gonna Move“ ein neues Album. Die zehn Stücke, aufgenommen bei der Aachener Bluesnacht im „Franz“ im Februar dieses Jahres, strotzen voller Spielfreude.
Stillstand ist nicht die Sache der Somebody Wrong Bluesband. Beständigkeit ja, aber dabei immer schön in Bewegung bleiben. So passt es bestens und spricht irgendwie auch für sich, dass die 1983 gegründete Formation, die seit vielen Jahren eine feste und verlässliche Größe auf den Bühnen unserer Region ist, ihr neues Album „Gonna Move“ genannt hat. Es bietet zehn Stücke von Könnern wie Gregg Allman, Jimmy Reed, Dickey Betts, Warren Haynes und anderen, die voller Spielfreude sind und diesen Bewegungsdrang eindrucksvoll verdeutlichen.
„Gonna Move“ ist das vierte Album – allesamt Live-Aufnahmen – der Somebody Wrong Bluesband. Sieben Jahre sind seit dem Vorgänger vergangen, immerhin der „kürzeste“ Abstand in der Folge der bisherigen Veröffentlichungen „Somebody Wrong Bluesband“ (1993), „Just Live“ (2002) und „…Ain’t Nobody Here But Us Chickens“ (2012). Der Mitschnitt entstand bei der 27. Aachener Bluesnacht im Februar, der jüngsten Ausgabe einer Veranstaltungsreihe, die längst zu einem traditionellen jährlichen Bestandteil des Terminkalenders geworden ist – erst im Jakobshof, dann im Franz.
Erstmals auf einem Tonträger dieser Gruppe zu hören sind Sängerin Petra Fürst, die sich die Vokalparts nun mit Christine Isensee teilt, und Bassist Christoph Fuchs, der den Platz von Jochen Stark eingenommen hat, der Ende 2014 gestorben war. Neben Chris Andrä (Schlagzeug), Albrecht Peltzer (Gitarre), Martin Peltzer (Keyboards) und Alex Wilde (Gitarre, Gesang) sind auch zwei Gäste dabei: Sänger Michael Abt und Mundharmonikaspieler Martin Slemeyer, der etwa im hier leichtfüßigen Klassiker „Baby What You Want Me To Do“ und im energisch swingenden „You Don’t Love Me“ für zusätzliche Klangfarben sorgt. In Letzterem setzt auch die Orgel klare Akzente.
Der Einstieg fällt mit „Riding With The King“ ausgesprochen rockig aus. Aber der Bluesrock zeigt auf der CD wie bei dieser Band gewohnt viele Facetten. Federnd, quirlig geht es in „Done Somebody Wrong“ zu, „It’s Not My Cross To Bear“ hingegen bringt kraftvoll Slow-Blues-Elemente, und unter anderem im Titelstück sind sie einmal mehr zu genießen: die zweistimmigen Gitarrenlinien, einer der Höhepunkte des prägenden Saiten-Fundaments.
In „All That I Need“ etwa werfen sich beide Sängerinnen die Bälle gegenseitig zu. „Rock Bottom“ am Ende fasst gleichsam alles zusammen zwischen Saiten-Power und Gefühl. Insgesamt 50 Minuten, die schlichtweg Spaß machen und – wie der Titel schon andeutet – demonstrieren, wie die Band in Bewegung bleibt.