Bezirksregierung fordert Aachen zum Handeln auf : Für die Alkuinschule ist das Ende in Sicht, aber noch nicht offiziell
Aachen Offiziell beschlossen ist das Ende der Alkuinschule noch nicht. Abzuwenden ist das Aus für die Realschule aber wohl nicht mehr. Deutlich wurde das, als die Verwaltung am Donnerstag im Schulausschuss die Anmeldezahlen für die weiterführenden Schulen vorlegte.
Nur 20 Anmeldungen verzeichnet die städtische Liste für die Alkuinschule (nach Angaben der Schulleiterin sind es mittlerweile allerdings 24). Das reicht nicht aus für zwei Eingangsklassen, die das NRW-Schulgesetz vorschreibt. Die Bezirksregierung hat der Stadt bereits mitgeteilt, dass zum neuen Schuljahr keine fünfte Klasse gebildet werden könne, und fordert eine Positionierung. Denn beschlossen werden muss eine Schulschließung von der Politik. Beraten werden soll das heikle Thema nächste Woche in einem interfraktionellen Gespräch, die Weichen für die auslaufende Schließung dürfte dann im Juli der Schulausschuss stellen.
Nicht nur Matthias Fischer (Die Linke), auch Schulleiterin Andrea Sohn hätte sich bereits am Donnerstag eine Entscheidung gewünscht. Sie würde den Eltern gerne möglichst früh sagen, wie es jetzt weitergeht, bekannte Sohn in der Sitzung.
Allgemein folgen die Anmeldezahlen für das Schuljahr 2019/20 dem Trend der vergangenen Jahre. Das Gymnasium steht hoch im Kurs, und an den Gesamtschulen in Aachen übersteigt die Nachfrage weiterhin die Zahl der Plätze. Hauptschule und Realschule sind dagegen die Verlierer in der Schullandschaft.
An den zwei Hauptschulen wurden insgesamt 93 Kinder angemeldet und aufgenommen, 60 an der GHS Drimborn, 33 in der Aretzstraße. Für die GHS Burtscheid läuft bereits die auslaufende Schließung. Die drei Realschulen verzeichnen 162 Anmeldungen: 95 an der Luise-Hensel-Realschule, 47 an der Hugo-Junkers-Realschule und besagte 20 an der Alkuinschule.
An den Aachener Gymnasien gingen insgesamt 1123 Anmeldungen ein, 783 davon entfielen auf die acht städtischen Schulen. Die meisten Anmeldungen verzeichnet das
Inda-Gymnasium in Kornelimünster mit 157. Eine Zusage erhielten 134 Kinder. Ablehnungen mussten auch das Pius-Gymnasium (131 Anmeldungen, 110 Aufnahmen) und die Viktoriaschule (124 Anmeldungen, 84 Aufnahmen) aussprechen. Das Gymnasium St. Leonhard verzeichnet 134 Anmeldungen. Die dreizügig angelegte Schule hatte eine zusätzliche Eingangsklasse beantragt, um zumindest 112 Kinder aufnehmen zu können. Dies lehnten die Schulpolitiker jedoch unter anderem mit Verweis auf ausreichende Gymnasialplätze in der Umgebung einstimmig ab.
Das Rhein-Maas-Gymnasium, im Vorjahr mit 107 Anmeldungen sehr gefragt, war diesmal nur für 65 Eltern erste Wahl. Schlusslicht bei den Anmeldungen ist das Anne-Frank-Gymnasium in Laurensberg mit 46 Anmeldungen. Am Geschwister-Scholl-Gymnasium im Ostviertel wurden 53 Kinder angemeldet und aufgenommen.
An den vier Gesamtschulen gab es auch diesmal wieder mehr Bewerbungen als Plätze. Die Gesamtschule Brand konnte von 218 angemeldeten Kindern 162 aufnehmen, an der Maria-Montessori-Gesamtschule gab es 195 Anmeldungen und 162 Aufnahmen. Auch die 4. Gesamtschule musste ablehnen: Von 161 angemeldeten Kindern kamen 108 zum Zuge.
Kapazitäten in Laurensberg
Kapazitäten gibt es dagegen wie in den Vorjahren an der Heinrich-Heine-Gesamtschule in Laurensberg. Dort waren zunächst nur 29 Anmeldungen eingegangen. Im Zuge der Verteilungsgespräche stieg die Zahl der künftigen Fünftklässler immerhin auf 80. Damit bleiben an der Gesamtschule immer noch 51 Plätze frei. Die allerdings würden nicht reichen, um alle abgelehnten Kinder von den übrigen drei Gesamtschulen aufzunehmen. Im Sommer 2018 hatte die Politik bereits die Weichen für die Gründung einer fünften Gesamtschule gestellt. Hier wird demnächst eine Standortentscheidung zu treffen sein.