1. Leserbriefe

Leserbriefe zum Thema Klima: Von Sternenstaub und Rußpartikeln

Leserbriefe zum Thema Klima : Von Sternenstaub und Rußpartikeln

In dieser Ausgabe der Leserbriefe beschäftigen sich unsere Leserinnen und Leser mit dem Thema Klima und unter anderem mit dem gescheiterten Tempolimit.

Tanja Malchow aus Düren reagiert auf die Leserbriefe von Josef Okroi aus Aachen und Georg Osmialowski aus Herzogenrath:

Georg Osmialowski ist der Auffassung, dass nicht Kindern die Diskussion über die Ursachen der Erd­erwärmung überlassen werden sollte, sondern ideologisch unbelasteten Experten, die regierenden Politikern „Handreichungen für eine pragmatische, zielführende und erfolgversprechende Klimapolitik geben“ können. Wie bitte? Seit spätestens 1971 warnt die Wissenschaft davor, dass der Klimawandel unumkehrbar sein könnte. Die erste Weltklimakonferenz 1979 mündete in einem Aufruf der Wissenschaft an die Politik, die Klimawandelforschung zu intensivieren, um weltweite schwere Folgen des Klimawandels zu verhindern. Im Laufe der Jahrzehnte wurden die Warnungen der Wissenschaft lauter und eindringlicher, ohne dass diese „Handreichungen“ bis jetzt zu einer pragmatischen, zielführenden und erfolgversprechenden Klimapolitik geführt haben.

Die Folgen des Klimawandels sind heute deutlicher als je zuvor, und die Ergebnisse der gerade beendeten Klimakonferenz in Glasgow machen wenig Hoffnung, dass das 1,5-Grad-Ziel eingehalten werden kann. Die Einmischung besorgter Bürger, gleich welchen Alters, ist nicht nur verständlich, sondern dringend geboten! Josef Okroi kritisiert diese Einmischung ebenfalls, indem er die Frage nach der Art der Anreise der Klimaaktivisten nach Glasgow stellt. Aufgrund der Insellage des Konferenzortes geht er davon aus, dass diese nicht CO2-neutral erfolgt ist. Welchem Personenkreis gesteht Herr Okroi denn die Anreise zu einem solchen Treffen zu? Wo zieht er die Grenze? Wenn tatsächlich zu befürchten wäre, dass die Wahl des Veranstaltungsortes darauf Einfluss nehmen könnte, ob sich kritische Stimmen Gehör verschaffen, wird mir angst und bange.

Claus Mayr, erster Vorsitzender des Nabu-Stadtverbandes Aachen, meldet sich zum „Seite Drei“-Text „Was tun die Big Player für das Klima?“ zu Wort:

Gut, dass Ihre Zeitung zu Beginn des Klimagipfels nochmals auf die unterschiedlichen Verantwortlichkeiten der Industrie-, Schwellen- und Entwicklungsländer hingewiesen hat. Schon in seinem ersten Bericht im Jahr 1988 hatte der Weltklimarat darauf hingewiesen, dass daher auch die Lasten zur Reduzierung der Treibhausgas­­emissionen unterschiedlich verteilt werden müssen. Entgegen dem vor der Bundestagswahl öfters bemühten Narrativ der AfD, Deutschland sei „nur mit zwei Prozent“ an den globalen Emissionen beteiligt, sind die Pro-Kopf-Emissionen der Maßstab.

Fakt ist, dass Deutschland weit vorne liegt und daher seine Emissionen viel stärker reduzieren muss als andere Staaten. Angesichts der bisher sehr mageren Vorschläge von SPD, Grünen und FDP hat man allerdings den Eindruck, das sei alles schon wieder vergessen – selbst das jüngste Urteil des Bundesverfassungsgerichtes (BVerfG). Nicht nur bei der Kohleverstromung (Pro-Kopf-Emissionen in NRW 13 Tonnen CO2 pro Jahr), sondern auch im Verkehrsbereich. Obwohl dieser fast 20 Prozent der Emissionen verursacht, konnten die Parteien sich noch nicht einmal auf ein Tempolimit einigen. Seltsam: Zwar war die FDP im Wahlkampf, wie CDU, CSU und AfD, gegen ein Tempolimit.

Die SPD versprach Tempo 130, die Grünen Tempo 120. Ergebnis? Kein Tempolimit, trotz des BVerfG-Urteils, trotz der Forderung der Mehrheit der Deutschen und selbst des Deutschen Verkehrssicherheitsrats. Dabei belegen die Berechnungen des Umweltbundesamtes (UBA) eine schnelle Wirkung: Bei Tempo 100, wie im Frühjahr 2020 in den Niederlanden eingeführt: minus 5,4 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr. Bei Tempo 120 minus 2,6 Millionen Tonnen und selbst bei Tempo 130 immer noch minus 1,9 Millionen Tonnen. Zudem ist Deutschland das letzte Land der EU und des Schengen-Raumes ohne Tempolimit.

Reinhold Weiß aus Linnich bezieht seinen Leserbrief auf den von Heiner Jüttner aus Aachen zur Deutschen Umwelthilfe als Antwort auf den Leserbrief von Herrn Richard Jansen aus Myhl:

In seinem Leserbrief kritisiert Herr Jüttner den Leserbrief von Herrn Richard Jansen aus Myhl dahingehend, dass die Deutsche Umwelthilfe (DUH) kein reiner Abmahnverein wäre. Nein? Wie kommt es dann, dass dieser selbsternannte Umwelthilfeverein angeblich über ein Vermögen von mehreren Millionen verfügen soll? Bei wenigen hundert Mitgliedern. Von den Mitgliedsbeiträgen bestimmt nicht! Sie erpressen Unternehmen und Betriebe, die gegen Vorschriften verstoßen haben sollen. Da reicht es aus, dass in einer Werbeanzeige irgendeine Angabe falsch war oder vergessen wurde. Dann ist Jürgen Resch (Vorsitzender) zur Stelle!

Mit Euro-Zeichen in den Augen erpresst er die Betriebe, entweder dazu, an ihn zu zahlen, oder er bringt sie vor den Kadi. Der Gesetzgeber hat ihm 2006 durch das Umwelt-Rechtsbehelfsgesetz auch noch zusätzliche Hilfe gewährt. Danach hat er sämtliche Verwaltungsgerichte aufgemischt und die Juristen zu Clowns degradiert. Dann kamen die jeweiligen Stadtverantwortlichen an die Reihe. Sie wurden zu Fahrverboten (Dieselfahrzeuge) für bestimmte Straßen erpresst. Alle hatten Angst vor ihm und biederten sich an. Jürgen Resch und seine Umweltkumpanen interessieren sich einen Kehricht für den Umweltschutz. Es geht um Macht und Geld! Und sonst nichts! Übrigens: Die DUH ist als gemeinnützig anerkannt. Das bedeutet, sie muss keine Steuern zahlen.

Claus-Peter Zok aus Niederzier wendet sich an die Erdenbewohner:

Liebe Menschen, als ich, eure Mutter Erde, vor etwa 3,5 Milliarden Jahren aus Sternenstaub entstand, herrschte das reine Chaos, und es dauerte einige hundert Millionen Jahre, bis sich eine gewisse Ordnung einstellte. Wunderbarerweise bildete sich Leben in den unterschiedlichsten Formen. Die ganz Großen, die Dinos, bereiteten mir immerhin 150 Millionen Jahre lang große Freude. Dann, vor nur etwa 300.000 Jahren, tratst du in Erscheinung. Du wurdest immer dominanter. Dein größeres Gehirn versetzte dich in die Lage, große Dinge zu entwickeln und Werkzeuge zu benutzen. Alles schien in bester Ordnung. Ihr überstandet Pest und Cholera, und euer Lebensstandard stieg und stieg, leider auch eure Anzahl. Ihr seid die einzigen Lebewesen, die sich jederzeit und überall fortpflanzten und in immer größerem Maße Energie und Lebensmittel benötigten. Dazu führte eure Gier nach Macht und Einfluss zu Krieg und Zerstörung der Gleichgewichte mit all ihren Folgen.

Jedes Jahr vernichtet ihr 50.000 Arten Pflanzen und Tiere. Trotz eurer Intelligenz habt ihr leider nicht bemerkt, dass ihr euch langsam, aber inzwischen unumkehrbar den Ast, auf dem ihr sitzt, absägt. Kohle, Öl und Erdgas wird es eines Tages nicht geben, dafür Gluthitze, Überschwemmungen, Orkane und Kriege. Ihr könnt mit all eurem Wissen euren Untergang nicht mehr verhindern. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, vielleicht 500 Jahre, bis ihr verschwindet. Aus meiner Sicht, in meinem Leben: ein winziger Augenblick. Dabei waren die Aussichten mit euren Möglichkeiten vielversprechend. Schade, das Experiment ist gründlich schiefgegangen, und dafür gibt es nur zwei Gründe: Ihr seid zu viele und zu ignorant!

Herbert Gran aus Eschweiler äußert sich zur Meldung „Klimaaktivisten planen Proteste auf Autobahnen“:

Aha! Mir passt etwas nicht oder es geht irgendwas nicht sofort, dann greife ich zu egal welchen Maßnahmen, die ich als „Aktionen“ deklariere. Welches Staats- beziehungsweise welches Demokratieverständnis haben diese Menschen? Sie verfolgen nur ihre Ziel ohne Rücksicht auf andere oder auf Verluste!