Leserbriefe zum Ukraine-Krieg : Der Krieg in der Ukraine und seine Opfer
Meinung Aachen Der Ukraine-Krieg ist allgegenwärtig und beschäftigt auch unsere Leserinnen und Leser in ihrem Alltag.
Anna Kusen aus Aachen meint zur Rede von Wolodymyr Selenskyj vor der UNO und zum ukrainischen Botschafter Andrij Melnyk:
Immer diese Lügen! Man hört sie sich an, denkt sich seinen Teil – und schweigt! Warum? Wozu? Oder antwortet aus Höflichkeit, sogenannte Diplomatie, aus Taktik, aus Rücksicht auf eigene Vorteile, auf unkontrollierte Reaktion oder auf mögliche berechtigte Kritik des Gegenüber, auf juristische Konsequenzen? Es brauchte einen Selenskyj, um der UNO den Spiegel vorzuhalten, und einen undiplomatischen Diplomaten Melnyk, um dies mit Deutschland zu tun. Wo noch? Die Welt wäre wenigstens ein bisschen besser, wenn jeder „seinen Quadratmeter“ sauber hielte.
Hannelore Flamm aus Aachen fordert moderne Waffen für die Ukraine:
Als Deutsche schäme ich mich, weil Deutschland alte, ausgemusterte Abwehrwaffen aus DDR-Beständen in die überfallene Ukraine schickt. Ich bin Pazifistin, weil Kriege allen Seiten nur Leid und Elend bringen. Aber wenn Hunderte unschuldige Zivilisten getötet werden und Menschen wegen fehlender Infrastruktur verhungern und frieren, muss mit wirksamen, funktionstüchtigen Waffen geholfen werden. Pfui Deutschland, das finde ich inhuman.
Franz Malmen aus Merzenich schreibt zu den Äußerungen des ukrainischen Botschafters Andrij Melnyk:
Herr Andrij Melnyk ist ja erst 1975 geboren und hat nicht die erhebliche Gefahr eines Atomkrieges durch die Stationierung der Atomraketen vor der amerikanischen Haustür auf Kuba erfahren. Er fordert von der Nato und insbesondere von Deutschland auch Angriffswaffen (Militärjets und Kampfpanzer) für sein Land. Würde die Nato dem folgen, hätte wir die 2. Kubakrise mit dem Finger auf dem Knopf. Daher dürfen wir dieser Forderung keinen Deut nachgeben. Es ist unsäglich, wie er deutsche Politiker einschließlich unseres besonnen agierenden Bundeskanzlers angreift. Ich würde als Außenminister über seine Akkreditierung nachdenken. Herr Selenskyj sollte ein ernstes Wort mit ihm wechseln. Das Ganze tangiert nicht im Geringsten meine volle Unterstützung der Ukraine im Kampf gegen die russische Aggression.
Willi Vonderbank aus Aachen sieht den Westen mit in der Verantwortung im Russland-Ukraine-Krieg:
Vielfach wird ausgeblendet, dass Europa im Osten bis zum Ural reicht. Jetzt wird, von geschürten, gut nachvollziehbaren Antikriegsemotionen befeuert, eine EU-Mitgliedschaft der Ukraine erwogen. Dies auch auf Empfehlung unserer transatlantischen Freunde, zumindest deren Regierung. Diese hat jedoch die europäischen Interessen wie Frieden und Wohlergehen hier nicht unbedingt im Fokus. Nicht einmal unsere Sicherheit. Das Hemd ist eben näher als die Jacke. Die EU macht sich jedoch immer wieder zum Büttel der USA. Dabei geben deren wirtschaftliche Interessen die wahren Ziele vor. In diesem Sinne laufen seit vielen Jahren Aktivitäten der USA in den ehemaligen Sowjetrepubliken und das Feindbild Russland/Putin ist dabei zentral. Die viel beschworene Demokratisierung ist dabei das hierzulande rasch akzeptierte Feigenblatt. Aktuelles Beispiel ist die Ukraine. Der schwache, russlandfreundliche Präsident Janukowitsch wurde mit Unterstützung des „Westens“ gestürzt, das Land im Chaos gelassen. Man kollaborierte mit den dortigen Nationalisten (siehe die vielen rot-schwarzen Fahnen auf dem Majdan) und tut dies immer noch. Selenskyj ist tatsächlich eine Marionette. Bei seinen Fernsehauftritten sieht man immer wieder ihr Symbol. Eine Strafverfolgung ihrer rassistischen Gräuel insbesondere gegen Russen findet kaum statt. Das lobenswerte „Minsker Abkommen“ sah eine Teilautonomie der mehrheitlich von Russen bewohnten Ostukraine vor. Doch dies wurde vom „Westen“ nicht hartnäckig eingefordert. Mit der Folge, dass dort in den letzten acht Jahren viele Tausend Menschen im Bürgerkrieg starben, deren Schicksal hier kaum beachtet wird. Ich freue mich über die Hilfsbereitschaft für die Ukraine, aber dafür schäme ich mich.
Johannes Hahn aus Simmerath vergleicht die aktuellen Entwicklungen in Russland mit der deutschen Geschichte um den Zweiten Weltkrieg:
Es ist erstaunlich, wie die Geschichte wiederholbar ist: Ein Mensch – aus einfacher Herkunft (P) – lässt sich durch die Möglichkeiten demokratischer Gesetze als „unkündbar“ legitimieren und übernimmt die absolute Führung. Seine Selbstdarstellung im ehemaligen Zarenpalast ist bezeichnend für sein gestörtes Verhältnis zur Wirklichkeit! Die Welt schaut verwundert zu! Die Auflösung der UdSSR war für Putin die „Dolchstoßlegende“! Er fühlte sich und Russland betrogen! Die Welt schaute gelangweilt zu! Kampfeinsätze russischer Truppen unter anderem in Syrien hatten die gleichen Gründe wie die der „Legion Condor“: Erprobung der Kriegsgeräte und Ausbildung der Soldaten! Die Welt schaute gelangweilt zu! Die Besetzung der Krim und östlicher Teile der Ukraine wurden propagiert mit der Behauptung: „Heim ins Reich“. Die Welt schaute aufmerksam und protestierend zu! Der Aufmarsch großer Truppenkontingente östlich und nördlich der Ukraine erinnerte stark an deutsche Friedensbekundungen vor 1939. Die Welt schaute aufgeschreckt zu! Der Einfall russischer Armeen am 24. Februar 2022 in die Ukraine erinnerte stark an den Einfall deutscher Truppen in Polen 1939! Die Welt protestierte lautstark, aber wehrlos! Erst später erfolgten „Sanktionen“, die wenig wirksam waren: Der eigentliche Verursacher (P) zuckte nur mit den Schultern und drohte mit Konsequenzen! Die Welt schaute erbost aber hilfsunfähig zu! In der Folge wurden nicht nur militärische Ziele angegriffen und vernichtet, sondern wahllos auch zivile Einrichtungen (Aktion „Verbrannte Erde“). Die Welt protestiert lautstark aber hilflos. Der Kriegstreiber (P) drohte mit ganz fürchterlichen Konsequenzen (Vernichtungswaffen) im Fall einer Einmischung. Die Welt zuckte erschrocken zusammen und ist wehrlos. Der Kriegstreiber (P) verbrennt die Erde und macht auch vor seinem eigenen Volk nicht halt! An seinem Ende wird er verkünden (lassen): „Das russische Volk war meiner nicht wert!“ Wir können nur hoffen, dass der Wahnsinn vorher beendet wird / ist!
Fritz Cremer aus Stolberg meint zu weiteren Waffenlieferungen in die Ukraine:
Die Nato überlegt also mehr (und schwerere Waffen) in die Ukraine zu liefern. Zu welchem Zweck? Um die Kampfhandlungen zu verlängern? Um noch mehr Tote, noch mehr Verletzte, noch mehr zerstörte Gebäude und Infrastruktur, noch mehr Flüchtlinge zu erreichen? Ohne mich! In Zukunft also bitte: „Die Nato (mit Ausnahme von Fritz Cremer) plant ...“