Köln : Weltklasse-Orchester beweist sein Können
Köln Mit dem dritten Symphoniekonzert ging das Gastspiel der Los Angeles Philharmonic in der Kölner Philharmonie zu Ende.
Die drei Hauptwerke der Abende, Berlioz Phantastische Symphonie, Strawinskys „Le Sacre du Printemps” und Bruckners 7. Symphonie, wiesen in ihren unterschiedlichen musikalisch-stilistischen Positionen den Klangkörper aus Kalifornien als ein Weltklasse-Ensemble aus.
Und dass Chefdirigent Esa-Pekka Salonen nicht nur ein Meister des Taktstocks, sondern auch ein mit viel Klangphantasie begabter Komponist ist, das demonstrierte er an jedem der Abende mit einer eigenen Komposition. „Insomnia”, 2002 komponiert, stand am Beginn des letzten Abends.
Wie schon im Falle von „Mania” ist auch in diesem Zwanzig-Minuten-Stück der vitale Impuls unentwegten Vorwärtsdrängens im Verein mit raffiniert ausgehörter Farbigkeit des Instrumentariums das entscheidende Element. Hinzu kommen reizvoll-ironische Anspielungen an Floskeln der Barockmusik.
Eine Musik, die in jeder Phase fesselt, auch dann noch, wenn gewalttätige Schlagzeug-Eruptionen ihren Fluss stauen.
Die Zeit, dass Bruckner fast ausschließlich eine deutsch-österreichische Angelegenheit war, ist lange vorbei. Die Siebente, wohl das populärste Werk des Meisters, gelangte schon zu Lebzeiten des Komponisten in die USA, ein Ausnahmefall allerdings. Wenn Salonen sie nun mitbringt, kann es nach dieser Aufführung keinen Zweifel an seiner Bruckner-Kompetenz geben.
Er „zelebriert” seinen Bruckner nicht, hält auf fließende Tempi auch im berühmten Adagio. Der Orchesterklang ist warm und rund, aber stets transparent, die Steigerungswellen werden mit strategischer Zielstrebigkeit angesetzt.
Eine groß disponierte Darstellung, die auch mit der Kopflastigkeit des Werkes, dem Übergewicht der beiden ersten Sätze, klug fertig wurde. Das Publikum spendete enthusiastischen Beifall.