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Köln: Verluste der Kölner Messe verärgern Politiker

Köln : Verluste der Kölner Messe verärgern Politiker

Mit Kritik haben Politiker erwartete Millionen- Verluste der Kölner Messe aufgenommen. Bis 2011 rechnet die Messegesellschaft mit insgesamt 40 Millionen Euro Verlust und erklärt dies vor allem mit hohen Mietpreisen für die neuen Hallen.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat, Winrich Granitzka, griff daraufhin am Mittwoch den Messe-Chef Jochen Witt an: „Herr Witt als Chef der Koelnmesse hat immer darauf gedrängt, möglichst schnell neue Hallen zu bekommen, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Jetzt hat er sie, und dann beschwert er sich wieder”, sagte Granitzka.

Finanzpolitisch sei die Erklärung für den erwarteten Verlust fragwürdig. „Quer durch die Parteien” sei man damit unzufrieden, betonte Granitzka. Auch der SPD-Fraktionsvorsitzende Martin Börschel sagte: „Die Mietbelastung kann nicht der einzige Grund für die geplanten Verluste sein.”

Er erwarte von der Geschäftsführung ein Konzept, um schwarze Zahlen zu schreiben. „Die Messe hat die modernsten Hallen Europas bekommen, und es ist nun Aufgabe der Geschäftsführung, diese mit Leben zu füllen.”

Auch die Grünen wundern sich über die Ausführungen von Messechef Witt. „Wir geben uns mit dieser Planung insofern nicht zufrieden, als dass im Rahmen des Masterplans eine Steigerung des wirtschaftlichen Erfolgs eingeplant war. Sonst hätten wir die neuen Hallen gar nicht bauen müssen”, sagte Fraktionsgeschäftsführer Jörg Frank. Als ungeklärt bezeichnete er allerdings, ob der Bau durch den Investor Oppenheim-Esch vorteilhaft war.

Rückendeckung erhält die Messe aus den Reihen der FDP. Witt habe durch das ausgezeichnete Ergebnis des vergangenen Jahres gezeigt, dass er gute Ergebnisse liefern könne, sagte Ralph Sterck, Vorsitzender der Kölner FDP-Fraktion.

Auch Oberbürgermeister Fritz Schramma (CDU) steht nach Aussage des Stadtsprechers Gregor Timmer hinter der Koelnmesse. „Als Aufsichtsratschef ist es aber seine Pflicht, die Messe jetzt verstärkt zu fordern. Die Geschäftsführung muss jetzt beweisen, dass sie in der Lage ist, mit den neuen Hallen zusätzliche Messen anzulocken”, sagte Timmer.