Köln : „Vaterfiguren” der Moderne begegnen sich
Köln Die prallen Waden und Schenkel der Liegenden wetteifern mit runden Brüsten und eben solchen Oberarmen.
Eine Frau, halb entkleidet, in einem Moment der Entrücktheit. Ihre Hände berühren einander und auch die Füße, sie schließen den Kreis eines Körpers, der in sich selbst ruht und nur sich selbst gehört. Man kann sie betrachten, aber ihre Augen blicken nicht zurück. Diese Beschreibung, so wie sie ist, trifft auf „Femme couchée” (Schlafende Frau), 1922 von Fernand Léger (1884-1950) gemalt, ebenso zu wie auf Max Beckmanns 1950 entstandene „Frau mit Mandoline in Gelb und Rot”. Beide kann man ab heute im Kölner Museum Ludwig sehen. Sie gehören zu rund 70 Gemälden der Parallel-Ausstellung „Max Beckmann - Fernand Léger: Unerwartete Begegnungen”.
Die beiden großen Figurenmaler des 20. Jahrhunderts, die sich Zeit ihres Lebens nie getroffen haben, treten hier in einen spannenden Dialog mit sich und ihrem Betrachter. Zu sehen sind Exponate aus eigenen Beständen - darunter so wichtige Beckmann-Bilder wie „Landschaft mit Ballon”, „Der Leiermann” und das „Selbstbildnis mit Kappe” - Leihgaben von Privatsammlern und renommierten Museen aus Europa und den USA.
„Max Beckmann - Fernand Léger: Unerwartete Begegnungen”, Museum Ludwig, Bischofsgartenstraße, Köln, Telefon 0221/22122411 oder 22123948, http://www.museum-ludwig.de .
Dauer: bis 28. Februar 2005. Geöffnet: Dienstag bis Sonntag (inkl. Feiertage) 10-18 Uhr, jeden 1. Freitag im Monat 10 bis 23 Uhr, Montag geschlossen. Vom 14. bis 21. August täglich 10-20 Uhr. Eintritt: 7,50 Euro, ermäßig 5,50 Euro, Familien 18 Euro. Katalog 180 Seiten, 30 Euro.