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Aachen: Standing Ovations für Luana DeVol

Aachen : Standing Ovations für Luana DeVol

Von den vielen Gesangstalenten, die unter der Intendanz von Klaus Schultz für ein danach nie wieder erreichtes vokales Format am Aachener Theater sorgten, hat sie es am weitesten gebracht.

20 Jahre nach ihren großen Erfolgen in Aachen gehört Luana DeVol zu den international gefragtesten hochdramatischen Sopranen. Die Anfänge ihrer großen Karriere hat sie nicht vergessen und am Sonntag mit einem Benefizkonzert für das „Haus der Musik” ihre Verbundenheit mit Aachen dokumentiert.

Von der grandiosen Entwicklung der nach wie vor bescheidenen Sängerin konnten sich die Besucher in der Aula der RWTH in vollen Zügen überzeugen. Eigentlich hätte der Saal aus allen Nähten platzen müssen, doch der vergleichsweise kleine Raum konnte nicht gefüllt werden.

Obwohl Luana DeVol sich derzeit vor allem in den hochdramatischen Gefilden der Elektra und Brünnhilde tummelt und über ein riesiges Volumen verfügt, hat ihre Stimme an Biegsamkeit und Wohllaut nichts verloren. Da gelingen die Kantilenen und Koloraturen in den Bravourarien aus Bellinis „Norma” oder Verdis „Macbeth” mit großem Ton und beachtlichem gestalterischen Differenzierungsvermögen.

Und auch die von Puccinis „Tosca”- Arie geforderte Piano-Kultur ist bei Frau DeVol noch bestens aufgehoben. Natürlich gipfelte der Abend in einer ihrer Paraderollen, der Isolde, deren „Liebestod” sie mit mächtiger Stimme leuchtkräftig und mit weit ausschwingendem Atem zelebrierte.

Das ging schon unter die Haut, zumal das Aachener Sinfonieorchester unter Leitung von Marcus R. Bosch so subtil begleitete wie nur möglich. Selbst Ponchiellis „Tanz der Stunden” bis zur unvermeidlichen Ouvertüre zu Verdis „Macht des Schicksals” wirkten nicht wie beiläufige Füller. Standing Ovations für ein künstlerisch hinreißendes Benefizkonzert.