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Kerkrade: Spieltechnische Brillanz und Sensibilität

Kerkrade : Spieltechnische Brillanz und Sensibilität

Im Rahmen der Orpheo-Konzerte und des Euriade-Podiums für junge Künstler musizierten in der Abtei Rolduc Julian Arp (Violoncello) und Caspar Frantz (Klavier); sie waren schon Preisträger beim Wettbewerb „Jugend musiziert”.

Julian Arp studierte in Berlin und Caspar Frantz in Rostock Musik. Die Instrumentalisten stellten ein anspruchsvolles Programm zusammen, bei dem die romantischen Werke überwogen. Ihre spieltechnische Brillanz, sowie auch ihr hervorragendes Zusammenspiel durchzogen den Konzertnachmittag.

Werke von Robert Schumann bildeten dabei einen Programmschwerpunkt. So begann das Konzert mit Schumanns „Phantasiestücken” op. 73. Diese hochromantische Komposition begeisterte sofort durch das mitreißend-frische Musizieren der beiden. Zudem überraschte der warme Wohlklang des Cellos immer wieder.

Auch die beiden Sätze „Adagio und Allegro” op. 70 von Robert Schumann beeindruckten durch das hervorragende Zusammenspiel. Im sensiblen Miteinander gelang es den beiden jungen Künstlern, die hochromantischen Werke nachdrücklich zu interpretieren.

Extrem tief und hoch

Einen nicht so leichten Zugang bekam der Zuhörer zu Alfred Schnittkes (1933-1996) fünfsätziger Sonate Nr. 2. Hier übernahm das Cello die gewichtigere Rolle, das Klavier wurde als - reines Begleitinstrument zurückgedrängt. Moderne Kompositionstechniken, wie extrem tiefe oder hohe Lagen und Pizzicatopassagen, durchzogen dieses Werk. Insgesamt entstand hierdurch eine eher düstere Grundstimmung.

Besonders gegensätzlich wirkte dazu Leos Janaceks (1854-1928) dreisätzige Komposition „Ein Märchen”. Das Stimmungsbild lebte auf in der Interpretation von Cello und Klavier, die diese humorvolle und einfallsreiche Komposition gut zur Geltung brachten.

Hinzu kamen der mährische Volkscharakter, der eine schöne MelodieentfaltungÊermöglichte. Dem Duo gelang es, diese Elemente charmant herauszuarbeiten.

Ein würdiger Abschluss gelang den Musikern mit Johannes Brahms Sonate F-Dur op. 99. Neben ihrer technischen Versiertheit war es besonders das harmonische Zusammenwirken, mit dem sie musikalische Akzente setzen konnten.

Dramatik, Stimmungsbilder und dynamische Steigerungen wurden hier ausgeprägt gegenübergestellt und mit wohlverdientem Applaus belohnt.