Aachen : Rudolf Henke: „Ansehen des Berufs steigern”
Aachen „Es gibt dramatische Qualitätsunterschiede. Heimen mit exzellenter Pflege stehen solche gegenüber, in die man niemanden hereinwünscht. Dort hapert es auch an Management und Fortbildung.” Das sagt Rudolf Henke, Mitglied der 2001 eingerichteten NRW-Enquetekommission, die Anfang 2005 dem Landtag berichten wird.
Für den „gewaltigen Handlungsbedarf” - auch im ambulanten Bereich - gebe es einen bunten Strauß von Forderungen, so der Aachener CDU-Abgeordnete: Eine davon ist, den Pflegeberuf attraktiver zu machen. „Von vielen jungen Leuten haben wir erfahren, dass sie sich im Freundeskreis für ihre Berufswahl rechtfertigen müssen.”
Dabei halte die Ausbildung mit denen von Bankkaufleuten durchaus Schritt und solle in Zukunft - so wünscht Henke - den Durchstieg zur Fachhochschule ermöglichen. Zudem sei er wegen des steigenden Bedarfs „leider Gottes krisenfest”. Da sei der Beschluss der Bundesagentur für Arbeit, Umschülern aus Kostengründen nur noch in zwei der drei Ausbildungsjahre zu unterstützen, „ein Riesenfehler”. Henke begrüßt ausdrücklich den Vorstoß Niedersachsens im Bundestag, dies wieder rückgängig zu machen.
Profis können nicht ersetzt werden
Und mit dem Kuratorium Deutsche Altershilfe und dem Medizinischen Dienst der Krankenkassen stimmt der sozialpolitische Sprecher der CDU darin überein, dass Kräfte aus dem Ein-Euro-Bereich die professionellen Pfleger nicht ersetzen, sondern höchstens entlasten können, etwa durch Vorlesen oder beim Spazierengehen mit den älteren Menschen.
Den starken Geburtsjahrgängen der heute 40- bis 60-Jährigen müsse angesichts der demografischen Entwicklung klar sein, dass durch Abstriche in anderen Bereichen mehr Geld in ihre Alterssicherung (Gesundheit, Pflege und manierlicher Lebensstandard) gesteckt werden müsse, um in etwa das Niveau halten zu können, das sie heute noch ihren Eltern garantierten.