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Aachen: Plante „Al Aqsa” Anschläge in Luxemburg?

Aachen : Plante „Al Aqsa” Anschläge in Luxemburg?

War der Aachener Islamistenverein „Al Aqsa” an der Planungen von Terrorschlägen auf Gebäude der Europäischen Union (EU) in Luxemburg beteiligt? Diesen Verdacht hat das ARD-Magazin „Panorma” am Donnerstag Abend angedeuet.

„Das ist blanker Unsinn, Verleumdung”, wies der Vorsitzende des „Aachener Hilfsvereins”, Mahmoud Amr, auf Anfrage unserer Zeitung den Verdacht entschieden zurück. Amr weilte am Donnerstag in Beirut, wo er an einer Tagung der Vereinten Nationen teilnahm.

Der Verbindung zum in Burtscheid ansässigen „Hilfsverein für Palästina” war entstanden, weil nach einer Recherche des ARD-Poltmagazins „Panorma” Anfang 2003 Sicherheitskräfte zwei Islamisten beim Ausspionieren eines Bürokomplexes des EU-Parlaments überraschten. Der Luxemburger Oberstaatsanwalt Robert Biever bestätigte den Vorfall. Demnach seien die beiden Männer in einem Fahrzeug mit Aachener Kennzeichen geflüchtet. Das Fahrzeug sei zugelassen auf ein führendes „Al Aqsa”-Mitglied.

Amr: Rufmord

„Gut möglich, dass ich selbst zu diesem Zeitpunkt mit meinem Mercedes-Kombi, den ich damals fuhr, in Luxemburg unterwegs war. Ich bin immer mal wieder in Luxemburg bei der EU”, erklärte Amr. In diese Aufenthalte Zusammenhänge zu möglichen Terroranschlägen hinein zu interpretieren, grenze an Rufmord. „Das lasse ich mir nicht bieten.”

„Panorma” hatte weiter berichtet, eine Islamistengruppe um einen Tunesier namens Mohamed Kalifi stünde im Verdacht der „Bildung einer kriminellen Vereinigung”. Biever sagte, dass die Fahnder bei mehreren Razzien im vergangenen Jahr große Mengen an Propagandamaterial bei den verdächtigen Islamisten sichergestellt hätten. Alarmiert worden seien die Fahnder unter anderem durch Videoaufnahmen von Gebäuden der Europäischen Union, insbesondere den Bürotürmen des EU-Parlaments.

Äußerung von Juncker am Freitag

Die Staatsanwaltschaft in Luxemburg lehnte am Donnerstag jeden Kommentar zu dem „Panorama-Bericht ab. Mil Jung, Leiter des luxemburgischen Presseamtes, erlärte gegenüber unserer Zeitung, am Freitag werde sich Ministerpräsident Jean-Claude Juncker in seiner wöchentlichen Pressekonferenz zu dem Vorgang äußern. „Die juristischen Ermittlungen sind nicht abgeschlossen”, sagte er.

Auch vom Generalbundesanalt in Karlsruhe und vom Bundeskriminalamt in Wiesbaden waren gestern keine Stellungnahmen zu erhalten.