Aachen : Picassos „Le Gout du Bonheur“
Aachen Der vollständige Inhalt dreier Skizzenblocks von Pablo Picasso (1881 — 1973) aus dem Jahre 1964 erschien 1970 in einer bibliophilen Kassette. Die bis dahin unveröffentlichten Werke wurden in Originalgröße im System Dietz nachgeschaffen — Picasso persönlich begleitete die Entstehung des Werkes und schlug auch den Titel vor: „Le Gout du Bonheur“ (Der Geschmack des Glücks) nannte er die Serie.
Drei Partnerverlage veröffentlichten die Lithographien in einer einmaligen, limitierten Weltauflage von insgesamt 1998 Exemplaren: 666 erschienen bei Cercle d‘Arts in Paris, 666 in New York bei Harry N. Abrams und 666 schließlich in Bremen im Verlag Carl Schünemann, dem Verlag der Dietz Offizin. Einige Blätter wurden wie üblich außerhalb der Auflage hergestellt und an ausgewählte Journalisten verschickt.
Einer der Adressaten war der Aachener Journalist Wolfgang Richter. In dem Schünemann-Schreiben, das in Kopie jedem Blatt beigegeben ist, heißt es unter anderem: „Wir bitten um Verständnis, wenn wir Ihnen keine vollständige Kassette überlassen können. Wir erlauben uns deshalb, Ihnen einige Andrucke verschiedener Motive zur Verfügung zu stellen.“
Einige der Picasso-Blätter fanden sich samt des Verlagsschreibens im Nachlass Richters, aus dem wir nun umfangreiche Teile für „Menschen helfen Menschen“ anbieten können, darunter eben jene sieben vorliegenden Werke des spanischen Meisters, die Picasso in farbiger Ölkreide, Bleistift, Tusche und Kohle schuf. Er selbst korrigierte die Blätter und verfolgte die Herstellung der Kassette, „so dass die hier vorgelegten Zeichnungen eine maximale künstlerische Authentizität besitzen“, wie der Verlag schrieb.