Phantasien reichten nicht
Aachen. Wegen seiner sadistischen Rachephantasien gegenüber seinen Sex-Opfern sollte ein 56-jähriger Arbeiter aus Herzogenrath für unbestimmte Zeit weiter in Sicherungsverwahrung bleiben. Er hatte bereits sechs Jahre und neun Monate abgesessen. Das ist seit Sommer 2004 nach einem neuen Gesetz möglich.
Die 5. Große Strafkammer des Aachener Landgerichts entschied am Donnerstag, den Mann in Freiheit zu lassen und folgte damit der Auffassung zweier Gutachter, die bei dem Angeschuldigten keine Gefährdungstendenzen feststellen konnten.
In der Zelle des Mannes war ein Tagebuch gefunden worden, in dem sadistische Horrorbilder und Texte mit Mordphantasien zu sehen waren. Er sei Analphabet, gab der Mann an. Die Stellen hätten seine Mithäftlinge verfasst.