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Aachen: Nicht immer vital: „M&M“ mit dem Aachener Sinfonieorchester

Aachen : Nicht immer vital: „M&M“ mit dem Aachener Sinfonieorchester

Zum fünften Mal bereits kam es am Sonntag zu einem Treffen der Edelmarken Mozart und Mercedes.

In der nahezu voll besetzten Ausstellungshalle der Aachener Mercedes-Niederlassung wurde als Premiere auch Mozarts Vater Leopold ins Boot geholt, wenn auch mit einer nicht sehr substanzreichen, gleichwohl exotisch gefärbten Komposition für Hirtenhorn und Streicher, die Michael Roberts, Solo-Hornist des Aachener Sinfonieorchesters, wie heute üblich auf dem Alphorn vortrug.

Mit dem unhandlichen Blasrohr zur „Sinfonia Pastorella“ G-Dur wurde es auf dem Podium recht eng. Roberts entlockte dem in seinen Spielmöglichkeiten arg beschränkten Instrument ein Maximum an Tonschönheit, durfte dann nach der Pause mit dem Rondo Es-Dur KV 371 des genialen Filius noch auf dem Ventilhorn richtig glänzen. Weder er noch seine Kollegen vom Aachener Orchester geizten unter Leitung von Generalmusikdirektor Kazem Abdullah mit energiegeladener Frische und munterer Jägerlaune.

Von dieser Vitalität hätten die langsamen Sätze der großen „Haffner“-Serenade auch die eine oder andere Prise vertragen können. Abdullah war in allen acht Sätzen stark an dynamischen Kontrasten und einer runden Tongebung interessiert, phrasierte dabei aber recht schwerfällig, so dass nicht nur die langsamen Sätze, sondern auch manches Menuett nicht so recht in Schwung geraten wollte. Daran änderte auch Konzertmeister Felix Giglberger nicht viel, der die anspruchsvollen Anforderungen an die Solo-Violine zwar makellos erfüllte, aber nur im Rondo den nötigen Esprit des Werks entfalten konnte oder durfte.

Immerhin: Die Allianz von „M&M“ wurde auch in diesem Jahr würdig fortgesetzt. Der Lohn: freundlicher bis begeisterter Beifall des Publikums für alle Mitwirkenden.