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Aachen: Mädchen testen an der TH technische Berufe

Aachen : Mädchen testen an der TH technische Berufe

Hin und wieder steigt über einem Lötkolben leichter Rauch auf, das Knipsen einer Zange ist zu hören und leises Gemurmel. Paarweise stecken die Jugendlichen die Köpfe zusammen und arbeiten konzentriert an ihren Herzen. Die werden aus Leuchtdioden geformt.

Jeweils unterstützt von einem Auszubildenden, löten die Schülerinnen die roten Lämpchen auf eine Platine, schließen sie an eine Batterie an und versehen sie mit einem Schalter. Das blinkende Ergebnis dürfen sie mit nach Hause nehmen.

Auch in der unteren Etage des Berufsausbildungszentrums (BAZ) der RWTH geht es heiß her. In der Mechanik-Werkstatt stellen die Mädchen Bilderrahmen und Stifthalter aus Kunststoff her, der über einer 400 Grad Celsius heißen Wärmequelle erhitzt und gebogen wird.

Tipps für die Bewerbung

Wenn um 14 Uhr der Infotag „Mädchen in Technik und Handwerk” (MiTH) zu Ende geht, den das Büro der Gleichstellungsbeauftragen der TH zum zwölften mal zusammen mit dem BAZ anbietet, nehmen die Schülerinnen der neunten und zehnten Klasse nicht nur nette selbst gemachte Souvenirs mit nach Hause. Sie haben Wissenswertes über die Lehrberufe Industriemechanikerin, Elektronikerin für Geräte und Systeme sowie Chemielaborantin an der Hochschule erfahren, Tipps für eine Bewerbung bekommen, über Praktikumsmöglichkeiten gesprochen und sich mit Auszubildenden und Ausbildern unterhalten.

Inna Sudermann vom Gleichstellungsbüro und Petra Cohnen, Abteilungsleiterin der Berufsausbildung an der TH, geht es darum, mehr Mädchen für technische Lehrberufe zu gewinnen. Dafür kooperieren sie seit Jahren mit Real-, Haupt- und Gesamtschulen aus der Region, wo der Besuch vor- und nachbereitet wird.

Die Hochschule ist mit 700 Lehrstellen nicht nur der größte Ausbilder in der Region, die Qualität der Vorbereitung auf das Berufsleben genießt zudem bei vielen Firmen ein hohes Ansehen. Das hilft den Absolventen bei der Suche nach einem Arbeitsplatz. Nach dreieinhalb Jahren Ausbildung können nur die wenigsten von einem Hochschulinstitut übernommen werden. Dafür stehen die Chancen die erste Hürde zu nehmen und eine Lehrstelle zu bekommen für Mädchen nicht schlecht.

Scheu überwunden

Laut Petra Cohnen nehmen viele Institute gerne Bewerberinnen auf. Die haben längst ihre Scheu vom Vormittag überwunden, bekommen Spaß an der praktischen Arbeit und stellen Fragen. Und die ersten Interessentinnen haben schon nach einem Praktikumsplatz in den Herbstferien gefragt.

Mehr dazu:
www.rwth-aachen.de
www.frauen-rwth-aachen.de.vu