Aachen/Maastricht : Maastricht 2018: Kritik an Begründung der Jury
Aachen/Maastricht Die Kritik ist deutlich: die künstlerische Vision — nicht klar und konkret genug, die Organisationsstrukturen — zu kompliziert, die Bevölkerung — zu wenig beteiligt. Vor einem Monat ist die Bewerbung von Maastricht und seinen zwölf Partnern aus der Euregio gescheitert, die 13-köpfige Jury verlieh stattdessen Leeuwarden den Titel „Europäische Kulturhauptstadt 2018“. Nun hat sie noch ihre ausführliche schriftliche Begründung nachgeliefert.
Für die Organisatoren der Maastrichter Bewerbung ist diese zwar nicht wirklich überraschend, aber „überhaupt nicht nachvollziehbar“. So formuliert es der Vorsitzende des Aufsichtsrats der die Bewerbung tragenden Stiftung VIA 2018, Jürgen Linden.
Das Kernargument — das Zusammenleben von drei Nationen — war offensichtlich schwer zu vermitteln. „Die Jury hat vor der europäischen Dimension unserer Bewerbung gekniffen“, wird Linden deutlich. Man habe der jahrzehntelangen euregionalen Zusammenarbeit nicht vertraut. Auch den Vorwurf zu geringer Partizipation der Bürger lässt Linden nicht gelten: Schon in der Vorbereitung hätten sich beim Projekt „Tout Maastricht“ 40.000 Menschen beteiligt, beim Amateurkunstfestival 8000 und beim Empfang der Jury auf dem Vrijthof 3000. „Das haben die anderen Bewerber nicht geschafft!“
Unmut ist zu spüren, aber Linden betont: „Wir sind keine schlechten Verlierer.“ Auch wenn die Jury ein Missverhältnis zwischen den hohen Ansprüchen und den vielen kleineren Projekten sieht, ist seine Botschaft eindeutig: „Wir lassen uns nicht kleinkriegen!“ Schließlich hat die Jury auch das große Potenzial der Bewerbung ausführlich gelobt. Daher soll die Zusammenarbeit der euregionalen Partner unbedingt fortgesetzt werden. In seiner Sitzung am 12. Dezember will der Aufsichtsrat die nächsten Weichen für eine europäische Zukunft stellen.