1. Kultur

Kunst aus dem Keller

Kunst aus dem Keller

Heerlen (an-o/jw) - Wie lange die alte Technische Hochschule von Heerlen noch steht, weiß niemand. Aber auf seine letzten Tage wird das leerstehende Gebäude noch zur Kunsthochschule.

Der niederländische Künstler Huub de Bode hat eine Ausstellung organisiert, an der bildende Künstler aus Deutschland, Holland, Belgien und den Vereinigten Staaten teilnehmen. "History is what´s happening" ist vom 30. August bis zum 28. September zu sehen. Bis dahin haben die 16 Künstler eine harte Zeit vor sich: Den Juli und August über arbeiten sie in den Kellergewölben der alten Hochschule. Jeder bekommt einen Raum zugewiesen; das kann eine Kammer sein, aber auch ein Saal. Darin sollen sich die Künstler vom Thema Geschichte inspirieren lassen.

Organisator Huub de Bode arbeitet und wohnt seit fünf Jahren in der alten Hochschule am Bekkerveld. Er hat als Künstler schon einiges hinter sich: Theater, Malerei, Multi-Media-Installationen. Seit 2001 vermischt er alles, was er kann, zu einer neuen Form von Kunst. Zusammen mit seiner Partnerin, der Tänzerin und Choreografin Yvette van der Slik, gründete er 2001 die Kulturwerkstatt "De Smederij". Sie kombiniert Tanz, Performance und bildende Kunst. Für "History is what´s happening" hat de Bode zusammen mit dem erfahrenen Conservator Leon Riekwel lokale Künstler, aber auch internationale Größen eingeladen.

Trügerische Wahrnehmung

Aus München ist Wolfgang Ellenrieder dabei, Träger des Bayerischen Staatsförderpreises für bildende Kunst. Ellenrieder erzeugt durch Malen, Fotografieren oder mit dem Computer Bilder, die auf den ersten Blick normal aussehen. Erst beim näheren Hinschauen erkennt man, dass die scheinbar glatten Flächen und Formen aus winzigen anderen Strukturen zusammengesetzt sind. So will Ellenrieder den Zuschauern zeigen, dass sie durch ihre Wahrnehmung betrogen werden. In Heerlen nimmt Ellenrieder auch niederländische Gewohnheiten wie offene Gardinen unter die Lupe. Weniger friedlich ist die Arbeit des New Yorkers Gregory Green. Der US-Amerikaner hat Skulpturen geschaffen, die wie wirkliche terroristische Waffen, beispielsweise Briefbomben, aussehen.