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Aachen: „Kulturfestivals X“: Und Hitchcock lässt auch wieder grüßen

Aachen : „Kulturfestivals X“: Und Hitchcock lässt auch wieder grüßen

„Die Mission könnte lauten: Lust auf Kunst und Kultur, Lust wecken, die eigene Heimat kennenzulernen.“ Für Städteregionsrat Helmut Etschenberg ist dies mit das wichtigste Anliegen, das er mit der 14. Ausgabe des „Kulturfestivals X“ der Städteregion Aachen (vom 11. März bis zum 22. Juli) verbindet.

Am Freitag stellte er zusammen mit der künstlerischen Leiterin, Nina Mika-Helfmeier, das Programm der Presse vor.

Wieder gibt es zum Teil hautnahe Berührungen mit renommierten Künstlern ebenso wie mit noch weitgehend unbeschriebenen Blättern der Szene an ungewöhnlichen Orten — jeweils mindestens einmal in jedem Teil der Städteregion. In der Burg, der Kirche, der Schule, im Rathaus oder im ehemaligen Industriegebäude. Das Publikum erwartet ein bunter Mix aus verschiedenen Sparten der Kunst — und das für den symbolischen Spottpreis von 3,50 Euro im Kartenvorverkauf. So dürfte die Zahl von 25.000 Besuchern aus dem letzten Jahr auch 2016 garantiert wieder erreicht werden.

Wer die atemberaubende Gruselperformance „Psycho“ des Duos Matthias Brandt und Jens Thomas im Juni 2015 im Alsdorfer Energeticon buchstäblich am eigenen Leib erfahren hat, der kann sich auf die Fortsetzung ihrer genialen Wort-Musik-Collage nach Motiven von Alfred Hitchcock besonders freuen: Diesmal sind der berühmte Schauspieler und der stimmakrobatische Jazzpianist in der Aachener Citykirche St. Nikolaus zu erleben (4. Juni). Der alles sagende Titel des Abends: „Angst“.

Den Auftakt zum 14. „X“ besorgt ein Multitalent: Thees Uhlmann, Autor und zugleich Sänger der Hamburger Band Tomte. Er stellt in der Burg Baesweiler (11. März) seinen Roman „Sophia, der Tod und ich“ bei einer Lesung vor. Ohne eine gehörige Portion Grusel, allerdings humorvoll verpackt, geht das auch nicht ab: Da steht plötzlich der Tod in munterer, quicklebendiger Gestalt vor der Tür und lädt zu einem Roadtrip ein.

Gewissermaßen „multi“ geht es auch weiter in der Citykirche Aachen (9. April), wenn der Sänger, Instrumentalist und Komponist Markus Acher jenseits seiner Bandprojekte (The Notwist, Lali Puna) als Rayon auftritt. Mit Musik, die er eigens für ein Ensemble aus Klavier, Marimbaphon, Vibraphon, Harmonium und Elektronik komponiert hat. Nina Mika-Helfmeier spricht von einem „Mäandern durch die Klangwelten“.

Bekannte Größen fehlen auch diesmal nicht — sie sind aber ganz anders zu erleben: So singt Schauspieler Dominique Horwitz in der Euopaschule Herzogenrath Chansons von Jacques Brel (15. April).

Ein eher jugendlicheres Publikum könnte die Band Woods Of Birnan („Allein, allein“) ansprechen mit ihrem Konzert im Alten Rathaus Würselen (22. April). Ihre Rockballade „I‘ll Call Thee Hamlet“ wählte Til Schweiger als offiziellen Titeltrack für seinen Film „Honig im Kopf“.

Sie haben in den 80ern den Techno erfunden: Fraktus — zumindest in dem Film „Fraktus — Das letzte Kapitel der Musikgeschichte“, zu sehen im Aachener Apollo (4. Mai). Live bei einem Konzert zu erleben ist das wiedererstandene verrückte Trio im Zinkhütter Hof in Stolberg (13. Mai).

Eingängigen Popsound bringt die junge Band Sizarr aus der Pfalz ins Energeticon mit (20. Mai), ehe wieder so ein Multitalent in die Städteregion einschlägt: King Rocko Schamoni — Musiker und Autor, Humorist und Schauspieler. Im Eschweiler Talbahnhof (3. Juni) gibt er einen Abend, der genremäßig als „Lesung-Musik-Kalauer“ vermutlich sehr treffend bezeichnet ist.

Muttis Kinder kommen auch

„Magnum‘ First“ mit Aufnahmen der legendären Pariser Agentur Magnum ist im Monschauer KuK einer der Ausstellungshöhepunkte des Jahres (3. Juli bis 3. Oktober). Die unvergleichlich komischen Muttis Kinder geben sich in Simmerath ein Stelldichein (8. Juli). Den Abschluss besorgt der Autor Jan Weiler in Roetgen mit einer Lesung aus seinem neuen Buch „Im Reich der Pubertiere“ (22. Juli).

Am kommenden Montag, 1. Februar, beginnt der Kartenvorverkauf.