Düsseldorf : Konzertgenuss im Doppelpack: „Franz Ferdinand” und „Wir sind Helden”
Düsseldorf Es lebe Franz Ferdinand. Dass Briten Deutsch sprechen, ist selten. Dass sie sich in deutscher Geschichte auskennen, noch seltener. Doch wem sagt der Name Franz Ferdinand etwas?
Franz Ferdinand von Habsburg, wurde am 28. Juni 1914 in Sarajevo ermordet, das Attentat auf den Thronfolger löste den Ersten Weltkrieg aus.
Bei Alex Kapranos (Gesang und Gitarre), Nick McCarthy (Gitarre), Bob Hardy (Bass) und Paul Thomson (Schlagzeug) löste Franz Ferdinand hingegen das Gefühl aus, einen „ungewöhnlichen und bedeutungsvollen” Taufpaten für ihre Band gefunden haben.
Seit der Veröffentlichung ihrer Debüt-Single „Darts of Pleasure” im Herbst 2003 wird die Band gefeiert. Als Vorgruppe von „Wir sind Helden” spielten die Briten vor ausverkauftem Haus und schafften es, rund 8000 Leute zu begeistern.
Ihre Musik schraubt sich direkt in Herz und Hirn. „Franz Ferdinand” prescht mit galoppierenden Gitarren vor und saugt frisches Mark aus den altersmüden Knochen des Rock´n Roll-Dinos.
Während sich die Jungs mit den adretten Frisuren gerade anschicken, die Charts zu stürmen, haben das andere längst geschafft.
Das erkennt man an den vielen schwarzen T-Shirts mit den weißen Schulkreide-Aufschriften. Vorne drauf steht „Guten Tag”, hinten drauf „Wir sind Helden”.
Beim Echo-Verleih haben die Berliner gerade dick abgesahnt und präsentieren sich nun in Düsseldorf gelöst, optimistisch und gefühlvoll. Emotionen kann nur wecken, wer selbst welche hat. „Streichelzoo” und „Alphamännchen” schwellen an zum gigantischen Chorgesang der Fangemeinde.
Zwei neue Stücke haben „Wir sind Helden” im Gepäck und einen Trost für die, die gerade unter Herzschmerz leiden: „Psychologen haben heraus gefunden, dass es viel wichtiger ist, zu lieben, als geliebt zu werden”.