Aachen : Konzert: Vitale Energie der Musik und üppig blühende Klänge hingezaubert
Aachen Bevor Andreas Frölich und Ilja Scheps die Teilnehmer des Halbfinales für den „Mozartè“-Klavierwettbewerb bekanntgaben, setzten sich die beiden Jury-Vorsitzenden selbst ans Klavier.
Um im gut besetzten Kammermusiksaal der Aachener Musikhochschule drei kostbaren Werken des Salzburger Namenspatrons zu huldigen.
Zum 11. Mal luden der Amadèo e.V., die Musikhochschule und etliche weitere Mitveranstalter und Sponsoren junge Talente zum „International Piano Competition Aachen Mozartè“ ein. Die Messlatte setzt die zehnköpfige, international besetzte Fachjury hoch an. 39 angehende Profis stellten sich der Jury, nur acht konnten sich für das Halbfinale qualifizieren. Und am Freitagabend präsentieren sich die Finalisten in einem öffentlichen Konzert im Ballsaal des Alten Kurhauses mit jeweils einem Klavierkonzert von Mozart. Der Beginn ist dabei um 19.30 Uhr.
Trotz der anstrengenden Wettbewerbstage fanden die Professoren Andreas Frölich und Ilja Scheps noch genügend Kraft und Konzentration, um sich den drei Klavierquartetten Mozarts widmen zu können. Werke auf dem Höhepunkt von Mozarts Meisterschaft. Die Originalität, Perfektion, das Zusammenwirken der vier ungleichen Instrumente und den unerschöpflichen Einfallsreichtum der drei Geniestreiche zu beschreiben, erübrigt sich an dieser Stelle.
Zu hören waren Interpretationen mit Werkstattcharakter, was ihren Reiz nicht schmälert. Ein organisches Ensemble lässt sich natürlich nicht aus dem Stand bilden. Und so musste man schon in Kauf nehmen, dass das Zusammenspiel von Pianist und dem Mozartè Festival Trio nicht jenen Verschmelzungsgrad erreichen konnte, wie man es von lange und intensiv aufeinander eingespielten Ensembles kennt. Andreas Frölich übernahm den Klavierpart in den Quartetten in g-Moll KV 478 und dem melodisch besonders üppig blühenden Quartett in Es-Dur KV 452, Ilja Scheps gestaltete das Quartett in Es-Dur KV 452.
Beide Musiker unterstrichen die vitale Energie der Musik, verzichteten auf gestalterische Extreme und phrasierten so sorgfältig, dass auch in Läufen und im scheinbar nebensächlichen Passagenwerk die melodische Linie stets gewahrt blieb.