Düsseldorf/Köln : Karneval adieu: Hoppeditz beerdigt, Nubbel verbrannt, Lazarus tot
Düsseldorf/Köln Schluss mit lustig: Mit der traditionellen Beerdigung des Hoppeditz und der Verbrennung des Nubbel sind am Aschermittwoch im Rheinland die tollen Tage zu Ende gegangen.
Der Erzschelm Hoppeditz wurde unter Wehklagen im Garten des Düsseldorfer Stadtmuseums zu Grabe getragen.
Wie üblich verabschiedeten sich die Düsseldorfer zudem mit einem Fischessen vom Karneval in die Fastenzeit. Die Kölner hatten ihren Nubbel schon am Vorabend dutzendfach verbrannt. Die Stroh- und Stoffpuppen büßten damit stellvertretend für die während der tollen Tage begangenen Sünden. In Jülich wurde am Dienstagabend eine Strohpuppe namens Lazarus in einem Flüsschen versenkt. Um Mitternacht schlug dann dem Aachener Karnevalsprinzen Roger I. die Stunde: Vor 450 Zuschauern im vollbesetzten Stadttheater gab er seine Insignien ab. Ohne Kostüm, Zepter und Mütze war er wieder nur Privatmann.
Für die Kölner gibt es einen Trost: Die nächste Session kommt bestimmt! Zugleiter Christoph Kuckelkorn stellte bereits das Motto fürs nächste Mal vor: „Jeschenke for Kölle - Uns Kulturkamelle”. Auch Kölnern erschließt sich dies nach Einschätzung der Lokalpresse nicht unmittelbar. Wie Kuckelkorn erläuterte, soll das Motto darauf hinweisen, dass Karneval Kultur und gleichzeitig ein Geschenk an die Stadt ist - also so etwas wie kulturelle Kamelle.
Die nun begonnene Fastenzeit ist für die meisten Deutschen bedeutungslos. Nur jeder siebte Bundesbürger (14 Prozent) will während der sechswöchigen Fastenzeit bis Ostern auf bestimmte Nahrungs- und Genussmittel wie Fleisch, Süßigkeiten, Alkohol oder Zigaretten verzichten. Das ist das Ergebnis einer Forsa-Umfrage mit 1000 Befragten im Auftrag des Magazins „Stern”. Danach wollen 83 Prozent ihre Ess-, Trink- und Rauchgewohnheiten nicht ändern. 3 Prozent der Befragten machten keine Angaben.