Kerkrade : Junge Talente finden interessiertes Publikum
Kerkrade „Qualität muss sein” lautet die Devise, die auch bei der diesjährigen (inzwischen dritten) Konzertserie „Orpheo”, Podium der Stichting Euriade für junge Künstler in der Abtei Rolduc (Kerkrade), höchste Priorität hat, wie Andreas Frölich, ihr künstlerischer Leiter, betont.
Den Auftakt gestaltet dementsprechend eine jugendliche Künstlerin, die erst kürzlich in die Reihe „Best of NRW” des WDR aufgenommen wurde: Am Sonntag, 6. März, wird die 18-jährige Pianistin Olga Scheps das Auftaktkonzert mit Werken von Franz Schubert, Sergej Prokofjew und Frederic Chopin bestreiten.
„Wir sehen uns unter anderem bei den Wettbewerben um, wenn wir neue Akteure suchen”, so Frölich, der sich nicht nur den Solisten, sondern ganz besonders der Kammermusik verpflichtet fühlt und gerade im Bereich der Streicher von Stephan Picard, Professor an der Berliner Hochschule für Musik „Hanns Eisler”, unterstützt wird.
So fiel ihm beim Deutschen Hochschulwettbewerb 2004 das dort mit einem zweiten Preis ausgezeichnete Chagall-Quartett aus Berlin auf, das in Rolduc (3. April) Kompositionen von Mozart, Anton Webern und Robert Schumann spielt. Neu ist bei Orpheo eine Kooperation mit der Provinz Limburg, die für ihre Bläsertradition bekannt ist. „Meisterwerke der Bläsermusik” spielt das Ensemble Camerata Cecilia Eijsden am 18. September - gefördert durch das Konservatorium Maastricht.
Jeweils zwei Instrumente stehen bei den Konzerten am 1. Mai und am 2. Oktober im Mittelpunkt: Zunächst werden Julian Arp (Violoncello) und Caspar Frantz (Klavier), beide Träger von ersten Preisen bei „Jugend musiziert”, Werke von Robert Schumann, Alfred Schnittke, Leos Jacek und Johannes Brahms interpretieren, dann kommen Sophia Jaffé (Violine) und Björn Lehmann (Klavier) nach Kerkrade, um Beethoven, Schostakowitsch und César Franck zu interpretieren. „Sicherlich ein Highlight der Reihe”, urteilt Frölich.
Eine weitere Novität bei Orpheo: „Es wird einen Klavierwettbewerb für Teilnehmer im Alter bis zu 23 Jahren geben. Im kommenden Jahr geht es um die Geige, danach um Klaviertrios”, verrät Frölich.
Die Gewinner werden in der jeweils nächsten Orpheo-Reihe vorgestellt und schließen sich damit jenen an, die als Preisträger des Euriade-Gesangswettbewerbs schon in diesem Jahr dabei sind: Die Sopranistinnen Anja-Nina Bahrmann und Mélanie Boisvert (5. Juni). Sie singen Lieder von Mendelssohn-Bartholdy bis Francis Poulenc.
Was sich Andreas Frölich noch wünscht? „In Zukunft möchte ich die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts einbeziehen, wir können nicht 1960 mit Schostakowitsch aufhören, wenn es noch so viele lebende Komponisten gibt.”