Aachen : „Hopeless Games”: Nachtschwarzer Humor
Aachen Faszinierendes „Körpertheater” bot die Zusammenarbeit der russischen und deutschen Tanzcompagnien bereits vor über drei Jahren im Ludwig Forum. Jetzt kann man „Hopeless Games” in einer Neufassung im Großen Haus erleben.
Wieder vermischen sich moderne und klassische Tanzelemente mit absurdem Theater, Pantomime und suggestiven Videoeinspielungen.
Nachtasyl-Gestalten warten auf einen Zug, der niemals kommen wird. „Lebende Mäntel” an der Garderobe und kopflose Figuren sind auch diesmal dabei, doch dieses burleske Element tritt etwas zurück durch die dramatische Zuspitzung, die die „hoffnungslosen Spiele” hier buchstäblich „erfahren”: Geisterzüge rattern durch eine endlose Nacht, Sehnsucht und Gewalt fressen sich in alle Bewegungen ein.
Rufe und Geräusche gellen über den verlassenen Bahnhof und verbinden sich mit der so betörenden wie verstörenden Musik Roman Dubinnikovs. Und die nächtlichen Gestalten erwachen zu wildem chaotischen Leben - auf totem Gleis.
Do-Theatre-Chef Evgeny Kozlov hat die düstere Geschichte weiterentwickelt und ihren nachtschwarzen Humor in beeindruckende Licht- und Nebelschwaden gehüllt, die ganz in den gefilmten Schienen-Impressionen aufgehen. Begeistert applaudierten die Zuschauer minutenlang und feierten die gelungene deutsch-russische Kooperation sowie die erschöpften Tänzer Irina Kozlova, Julia Tokareva, Marlene Wolfsberger, Alexander Bondarev, Alexei Merkuchev und natürlich Evgeny Kozlov.
Weitere Aufführungen gibt es am 14. November und 4. Februar 2005, 19.30 Uhr. Karten in allen Zweigstellen unserer Zeitung unter 0241/5101192 oder 5101175.