Köln : Harald Schmidt : „Gegen mich ist der Kölner Kardinal flippig”
Köln Harald Schmidt (49) hat in einem Interview mit dem Kölner Domradio sein Leben als praktizierender Katholik beschrieben. „Die ganze Familie bekommt feuchte Augen, wenn der Papst spricht, und in den Kindergottesdienst an Weihnachten gehen wir immer frühzeitig”, sagte der frühere Kirchenorganist und als „Bildungspapst der ARD” titulierte Entertainer am Mittwoch.
Ihn selbst habe nur das „Problem mit den Weibern” davon abgehalten, Priester zu werden. Wie Schmidt weiter wissen ließ, stamme er aus einer „streng katholischen Familie im so genannten Pietkong Baden-Württembergs”. Seine Erziehung sei katholisch, sehr emotional und lebensfroh gewesen. Ein gelungener Gottesdienst müsse für ihn lateinisch sein und mindestens vier Stunden dauern, wobei der Priester mit dem Rücken zur Gemeinde agiere.
Gegen diese Ansichten, so Schmidt weiter, wirke der Kölner Kardinal Joachim Meisner „richtig flippig”. Insgesamt sei er aber ein „Alltagskatholik” wie sie so viele andere auch: Er gehe selten zur Kirche, zahle aber regelmäßig seine Kirchensteuern.
Kulturelle Vielfalt
Als „Bildungsbotschafter” ausgezeichnet wurden der Schauspieler Peter Lohmeyer und der Torwart des Fußball-Bundesligisten Hamburger SV, Frank Rost. Beide hätten sich „mit besonderer Hingabe, mit besonderer Energie und mit besonderem Engagement der Bildung verpflichtet”, sagte der Präsident des Didacta Verbands, Prof. Wassilios Fthenakis, am Mittwoch in Köln. Lohmeyer („Das Wunder von Bern” ) kämpfe dafür, die kulturelle Vielfalt in Deutschland, wo 20 Prozent der Familien bi-national seien, stärker in die Arbeit mit Kindern einzubringen. Der Darsteller war bereits 2005 vom Bundesbildungsministerium als „Ganztagsschul-Botschafter” ausgezeichnet worden.
HSV-Torwart Rost setze sich für ein in der Öffentlichkeit noch wenig bekanntes Thema ein, den funktionalen Analphabetismus. Als Schirmherr des Projekts „F.A.N. - Fußball. Alphabetisierung, Netzwerk” sei er „Starkmacher” für bundesweit vier Millionen Menschen, die kaum oder gar nicht lesen und schreiben könnten. Die Auszeichnung, die vom Schulbuchverlegerverband VdS Bildungsmedien und dem Didacta Verband erstmals vergeben wird, ist mit je 2000 Euro verbunden. Beide Bildungsbotschafter geben das Geld an ihre Projekte weiter.
Lohmeyer nahm die Urkunde persönlich entgegen, der Bundesverband Alphabetisierung und Grundbildung stellvertretend für Rost.
Schlaumäuse und Mathe-Geister ausgezeichnet
Auf der „didacta” in Köln sind die 14 besten Computer-Lern-Programme mit dem Bildungssoftware-Preis „digita 2007” ausgezeichnet worden. Erfolgreich waren das Mathematik- Programm „Spielend lernen mit den kleinen Geistern” (Spielend Lernen Verlag) für Kids unter sechs Jahren und das Lese-Programm „LolliPop und die Schlaumäuse” (Cornelsen Verlag) für den Übergang in die Grundschule.
Auch die Wissenssoftware „Microsoft Encarta 2007” für Jugendliche oder ein Selbstlernprogramm für Englischanfänger über 16 Jahren mit dem Titel „Tell me more Premium V8” (Auralog) siegten. Ausgezeichnet wurden zudem für den Physikunterricht der „VideoAnalyser School Edition” sowie der „Natura Biologie-Trainer. Oberstufe Genetik und Immunbiologie”.
Den Sonderpreis vergab die Jury an Schott Music für sein musikalisches Gesamtkonzept „Schott Master Class” auf DVD.