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Monschau: Halbe Ruine wird zur Ideen-Schmiede

Monschau : Halbe Ruine wird zur Ideen-Schmiede

Als im Jahr 2002 ein halb verfallenes Gebäude in Monschaus Altstadt zum kulturellen Gründerzentrum ausgerufen wurde, da konnte noch niemand ahnen, dass aus dieser Idee wenige Jahre später ein Projekt mit Vorzeigecharakter werden würde. Eine Bestätigung dafür, dass die vorausschauende Idee den Nerv der Zeit traf, erhielten die KuK-Macher am Dienstag bei einem Festakt in Monschau.

Das KuK-Zentrum des Kreises Aachen wurde als ausgewählter Ort im Rahmen der Initiative „Deutschland - Land der Ideen” ausgezeichnet.

Die bundesweite Kampagne hat das Ziel, Innovation und Ideenreichtum in den Blickpunkt zu rücken und ein positives Deutschlandbild zu vermitteln. Unter den 1500 Unternehmen und Einrichtungen, die sich beteiligten, wählte eine Jury 365 Sieger aus. Seit Beginn des Jahres wird somit täglich eine Auszeichnung verliehen.

Im Rahmen eines Festaktes wurde die inzwischen weit über die Region hinausgehende Wirkung des KuK unterstrichen. Dass das Gründerzentrum in Monschau für „schöpferische Leidenschaft und visionäres Denken” steht, betonte in einem Grußwort auch NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben.

Dem KuK sei es gelungen, künstlerische Ideen mit wirtschaftlichem Denken zu verbinden, denn ohne „pfiffige Ideen” gebe es keine Antworten auf die Fragen der Zukunft. Wirtschaft, Kunst und Kultur sollten im gemeinsamen Umgang voneinander lernen.

Christa Thoben wusste aber auch, dass dem KuK ein schwieriger Weg vorausgegangen war, doch Projektentwicklerin Nina Mika-Helfmeier habe sich mit hohem Engagement dieser Idee angenommen. Der Landrat des Kreises Aachen, Carl Meulenbergh, bezeichnete das KuK als Ort der Kommunikation und als Ideenschmiede für weitere kulturelle Initiativen in der Region, während Monschaus Bürgermeister Theo Steinröx auf die beachtlichen wirtschaftlichen Impulse verwies, die durch die kulturellen Aktivitäten in der Stadt freigesetzt werden.

Jürgen Rodowski als Vertreter der Deutschen Bank, dem Projektpartner, sagte, dass der Wettbewerb dazu dienen solle, den notwendigen Bewusstseinswandel im Land zu beschleunigen. Dem KuK bescheinigte er „Vorbildcharakter.” Als öffentlich zugängliche Begegnungsstätte verbinde sich hier Leistungsbereitschaft mit Herz.

Wie das offene Atelierhaus KuK funktioniert und die lebendige Präsentation in der Praxis aussieht, konnten sich die Gäste dann vor Ort anschauen.

Und wie eng Kunst und Kommerz zusammenrücken können, wurde dann am Abend deutlich, als im KuK-Zentrum über 80 Cartoons des internationalen Wettbewerbs „Zum Wiehern” versteigert wurden.

Das KuK-Zentrum ist ein offenes Atelierhaus. Besucher haben die Möglichkeit, den Künstlern bei der Arbeit über die Schulter zu schauen oder mit ihnen in einen Dialog zu treten.

Das 150 Jahre alte Gebäude als Ort der Kommunikation bietet auf 400 Quadratmetern Arbeits- und Ausstellungsfläche Platz für zwölf Ateliers. Malerei, Bildhauerei und Fotografie haben hier ihren Platz, alle zwei Monate stellen die hier arbeitenden Künstler abwechselnd ihre Werke aus. Rund 40 Ausstellungen gab es seit der Gründung, etwa 10000 Besucher im Jahr werden gezählt. Die im KuK arbeitenden Künstler wechseln ständig.

Das KuK widmet sich aber auch Themen, die in der Region verwurzelt sind, etwa der Monschauer Tuchmachergeschichte, die dann auf phantasievolle und mehrschichtige Art und Weise umgesetzt werden.