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Aachen: Gefühlvolle Komödie

Aachen : Gefühlvolle Komödie

Jüdisches Leben zwischen Tradition und Assimilation zeigte mit einer köstlichen Leichtigkeit die deutsche Komödie „Alles auf Zucker” von Dany Levi.

Das belgisch-französische Gegenstück, auch reich an humoristischen Einsichten, dabei aber stiller, differenzierter, heißt „Der Tango der Rashevskis”. Wieder muss eine jiddische Mamme beerdigt werden, schon das „Wie?” führt zum Streit. Denn die 81-jährige Großmutter Rosa zeigte zeitlebens eine Abneigung gegen Religion und Rabbis, reservierte aber ein Grab auf einem jüdischen Friedhof...

Der Film, eine gefühlvolle Komödie, erzählt die Geschichte einer wunderbaren Gemeinschaft über drei Generationen einer jüdischen Familie, in der jeder auf seine liebenswerte Weise versucht, „Mensch” zu sein.

„Mensch” auf jiddisch heißt es im französischen Original, und es menschelt im besten Sinne in der anrührenden Geschichte. Denn da, wo „Zucker” in die rasante Komödie ausbricht, gewinnt das Gefühl im Streit und in der Liebe.

Der Film wärmt mit sorgfältigen Bildern: zum Beispiel mit einem tiefen Dunkel beim Pessachfest, aus dem die Gesichter der Familienmitglieder herausleuchten.

„Der Tango der Rashevskis”, Frankreich, Belgien, Luxemburg 2003 (Le Tango des Rashevski), Regie: Sam Garbarski, 100 Min., FSK ab 6. (Aachen, Apollo)