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Aachen: Gefahr durch versteckten Alkohol in Lebensmitteln

Aachen : Gefahr durch versteckten Alkohol in Lebensmitteln

Ob als Konservierungsmittel oder Geschmacksverstärker: Viele Lebensmittel enthalten Alkohol - und nicht immer ist der hochprozentige Zusatz offensichtlich. Gerade Eltern sollten deshalb beim Einkauf vorsichtig sein.

„Nehmen Kinder zu häufig alkoholhaltige Nahrungsmittel zu sich, besteht die Gefahr, dass sie sich an den Geschmack gewöhnen. Das könnte später die Hemmschwelle herabsetzen, größere Mengen Alkohol zu konsumieren”, betont Anja Baustian, Ökotrophologin bei der Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention in Aachen.

Nicht nur für Kinder könnte der versteckte Alkohol ein potenzielles Risiko darstellen. „Eine Gefahr besteht auch für trockene Alkoholiker. Sie könnten durch den Geschmack wieder an die Sucht herangeführt werden”, betont die Ernährungswissenschaftlerin.

„Prinzipiell enthält ein Großteil der Nahrungsmittel Alkohol - durch Gärungsprozesse beispielsweise sogar Apfelsaft”, sagt Baustian. Dies seien allerdings häufig nur verschwindend kleine Mengen. Etwas mehr Schnaps oder Wein sei dagegen in einigen Süßigkeiten zu finden. „Das gilt nicht nur für offensichtliche Produkte wie Weinbrandbohnen, sondern auch für Marzipan oder bestimmte Törtchen”, sagt Baustian.

Auch Konfitüre verfüge oft über alkoholische Zusätze. Die Expertin rät, genau auf die Verpackung zu achten. „Wenn Alkohol als Zutat oder Konservierungsstoff zugefügt wird, muss er angegeben werden.” So finden sich häufig Bezeichnungen wie Weinbrand oder Ethanol auf der Verpackung.

Schwierig sei es, bei nicht verpackten Lebensmitteln eine bewusste Auswahl zu treffen - beispielsweise in der Bäckerei. „Hier lohnt es sich, ohne Scheu nachzufragen”, betont die Ökotrophologin.

Neben Süßigkeiten ist Alkohol vor allem in Fertiggerichten wie Suppen, Tiefkühlsnacks oder Hühnerfrikassee zu finden. Kritische Konsumenten sollten bei diesen Lebensmitteln auf den Inhaltsstoff Brandweinessig achten.