Eschweiler : Geburtstagstour endet in einer Katastrophe
Eschweiler Eine Tote, 17 Verletzte, vier davon schwer und ein Sachschaden in Höhe von 80.000 Euro - so lautet die Schreckensbilanz eines Unfalls am Sonntag Morgen auf der Autobahn 4 Richtung Köln.
Kurz vor der Abfahrt Weisweiler hatte ein Pkw-Fahrer aus Holland einen überholenden Bus übersehen. Als der Wagen ausschert, kommt es zur Kollision. Das Auto schleudert gegen die Mittelplanke, prallt von dort gegen einen voll besetzten Kleinbus, der ebenfalls gegen die Absperrung knallt und kippt. Auf der Seite rutscht der Bus noch an die 100 Meter.
Alarm um 10.35 Uhr
Es ist 10.35 Uhr gestern Morgen, als der Alarm die Rettungswache erreicht. Eine Stunde dauert es, bis ein Überblick über die Situation geschaffen ist. Während die ersten eintreffenden Helfer sich vor allem um die Schwerverletzten kümmern, fordern die anderen Verstärkung an. In einem Fall kämpfen die Retter vergebens: Das Leben einer 40-Jährigen endet auf dem Asphalt der Autobahn. Sie wurde aus dem Kleinbus geschleudert und starb noch an der Unfallstelle.
Bis gestern Abend war noch nicht klar, wie viele weitere Personen aus dem Fahrzeug geworfen wurden. Die Gruppe befand sich auf dem Weg nach Altenahr, wo der 40. Geburtstag einer Insassin gefeiert werden sollte. Angeschnallt waren die wenigsten, als es zum Unfall kommt. Auch die Flaschen und Kästen in dem Bus waren nicht ausreichend gesichert.
Binnen weniger Minuten staut sich der Verkehr bis zu einer Länge von sechs Kilometern. Die alarmierten Notfallseelsorger haben Mühe, die Unfallstelle zu erreichen. Dort wartet jedoch viel Arbeit auf sie. Verletzte Menschen sitzen weinend am Straßenrand, sind geschockt. Der Mann der Verstorbenen bricht zusammen. Die Verletzten werden nach und nach erst in die umliegenden Krankenhäuser nach Eschweiler, Würselen, Birkesdorf, Bardenberg und Stolberg gebracht.
In diesem Durcheinander behalten die Rettungskräfte den Überblick. Während Hunderte Schaulustige das Geschehen von der Autobahnbrücke aus beobachten, kreist über der Unfallstelle der Polizeihubschrauber. Die Beamten am Unfallort selbst machen sich ein Bild von dem Unfallhergang. Der Sachverständige räumt vor Ort noch schnell mit einem Gerücht auf: Weder ein Reifenplatzer, noch ein Geisterfahrer sind Schuld.
Bis sämtliche Fahrzeuge geborgen und der Streckenabschnitt wieder befahrbar ist, vergehen weitere Stunden. Erst um 15.45 Uhr rollt wieder der Verkehr. Zu diesem Zeitpunkt steht fest, dass es keine weiteren Opfer gibt.