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Aachen/Düren: Für Todessturz elf Jahre ins Gefängnis

Aachen/Düren : Für Todessturz elf Jahre ins Gefängnis

Wegen Totschlags an seiner 27-jährigen Ex-Freundin am 8. Juli in Düren muss ein 40-jährger Mann aus Afghanistan für elf Jahre in Haft. In der Urteilsbegründung der Schwurgerichtskammer des Aachener Landgerichts hieß es, bei dieser „klassischen Beziehungstat” habe der Angeklagte keinesfalls im Affekt gehandelt.

Die Verteidigung sah in der Tat nur einen „minderschweren Fall”, weil der Angeklagte durch abfällige Äußerungen des späteren Opfers provoziert worden sei.

Nach einem Streit am frühen Abend des 8. Juli, bei dem die Frau dem Angeklagten erklärt haben soll, mehrfach ein Kind von ihm abgetrieben zu haben, hatte sich der ehemalige afghanische Rebell, der zur Zeit der Bluttat in einer Aachener Gaststätte als Koch arbeitete, beim Verlassen der Wohnung seiner Ex-Freundin noch einmal abrupt umgedreht, ein Küchenmesser genommen und der Frau in den Bauch gestochen. Sie floh verletzt bis in das Schlafzimmer im vierten Stock des Mietshauses in der neuen Jülicher Straße in Düren.

Dramatische Szenen

Da spielten sich dramatische Szenen ab. Die zierliche und „stets liebenswerte wie lebenslustige” Steffi, schilderte Richter Gerd Nohl das brutale Geschehen, habe sich dort im Fensterrahmen festgekrallt, während der Angeklagte auf sie einstach.

21 Stiche bekam sie ab, alleine 14 davon in den Rücken. Die helfend angebotene Hand eines Nachbarn habe sie nicht mehr ergreifen können. Noch lebend warf sie der Angeklagte aus dem Fenster.

Der Aufprall auf dem Straßenpflaster war dann endgültig ihr Tod.