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Aachen: Fünf Jahre für Schläge mit Aschenbecher

Aachen : Fünf Jahre für Schläge mit Aschenbecher

Das Opfer selbst, die Ehefrau des 38-jährigen Jugoslawen, hatte auf ein milderes Urteil gehofft. Der arbeitslose Mann aus Aachens Ostviertel und seine Frau konnten die Schwurgerichtskammer des Landgerichts aber nicht milde stimmen.

Denn zu heftig war seine gewalttätigen Handlungen am 6. Mai dieses Jahres gegenüber seiner Ehefrau: Er bekam fünf Jahre Haft.

Die getrennt lebende Mutter der gemeinsamen kleinen Tochter hatte er nach den Feststellungen des Gerichts (Vorsitz Dr. Gerd Nohl) an jenem Tag aus ihrer neuen Wohnung mit einem Schraubendreher am Hals entführt und dann zurück in die gemeinsame Wohnung gebracht.

Dort kam es zu einem handfesten Streit, der mit „mindestens” sechs Hieben, wie Staatsanwalt Alexander Geimer im Plädoyer anführte, durch eine schweren metallenen Aschenbecher auf den Kopf der Frau draußen auf dem Balkon endete. Sie erlitt Platzwunden, musste in die Klinik, Lebensgefahr bestand nicht.

Das Gericht folgt dem Strafantrag des Anklägers (fünf Jahre) und nicht der milden Version der Verteidigung. Sie hatte jedwede Tötungsabsicht des Mannes von der Hand gewiesen und höchstens eineinhalb Jahre auf Bewährung gefordert.

Richter Nohl zitierte ähnlich gelagerte Fälle: „Das war der Endpunkt einer ehelichen Auseinandersetzung, wie wir sie hier öfters erleben.” Zum Glück sei das nicht tödlich geendet. Das Gericht folgte nicht der letzten Aussage der Ehefrau, sondern ihrer ersten, die sie direkt nach der Tat noch unter Schock zu Protokoll gab. Danach habe der Angeklagte beim Zuschlagen mehrmals seine Tötungsabsicht kundgetan. Der Staatsanwalt hatte argumentiert, dass erfahrungsgemäß niemand, der unter Schock stehe, Lügen erzähle.

Der Angeklagte bereute im Schlusswort vor der Schwurgerichtskammer seine Tat zutiefst. Er wolle zu Frau und Kind zurück, sagte er.