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Aachen: „Else” geht als Horrormärchen über die Bühne

Aachen : „Else” geht als Horrormärchen über die Bühne

Da stritten sich die Künstler beim Pressegespräch: Muss beim Titel des Märchens der Gebrüder Grimm von der „dummen Else” oder der „klugen Else” die Rede sein?

Der Aachener Komponist Gottfried Stein, der an der Vorstellung der Inszenierung nicht teilnahm, hat sich höchst raffiniert um dieses dialektische Problem herummanövriert: Seine Oper, die am Sonntag 6. März, 20 Uhr, im Mörgens (Mörgensstraße) des Theaters Aachen erstmals das Licht der Öffentlichkeit erblickt und danach nur noch drei Mal (10., 12. und 19. März) gegeben wird, hat er schlicht und einfach „Else” genannt.

Wenn das Werk auch anno 2005 erstmals aufgeführt wird, so ist es dennoch schon länger auf der Welt. 1993 bereits hat Stein die Noten aufs Papier gesetzt - ohne Auftrag allerdings. Nun aber will Generalintendant Paul Esterhazy zusammen mit Dramaturg Kai Weßler den Komponisten der Region auf der experimentellen Spielfläche des Mörgens ein Forum bieten.

Mit „Else” steht nun ein szenisches Stück Musiktheater am Beginn der offiziell noch namenlosen Reihe, in deren weiteren Verlauf unter anderem eine Schöpfung des Stolbergers Norbert Walter Peters vorgestellt wird - ein Opus, das eher aus der Synthese von Klang und bildender Kunst lebt.

„Else” jedoch, da sind sich der musikalische Leiter David Marlow und Regisseur Alexander Gayk mit Bühnenbildner Detlev Beaujean und Kostümbildnerin Gabriele Jacobi einig, ist eindeutig ein Kind der Bühne.

Der Stoff der Handlung ist indes nicht fein gesponnen Künstlerisches, sondern einer von der gruselig-blutigen Art: eine unheilvoll dräuende Hacke, ein dunkler Keller und Menschen, die verschwinden - der Stoff, aus dem der Horror ist. Aber es steckt mehr in „Else”...

Karten: 10 Euro, ermäßigt 6 Euro, gibt es unter Telefon 0241/5101175.