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Maastricht: Eine Stadt im Zeichen der Geige

Maastricht : Eine Stadt im Zeichen der Geige

Denkt man an Geigen, denkt man an Stradivaris, Guarneris, also an die großen Geigenbauerfamilien der Extraklasse aus dem italienischen Cremona.

Ein Name darf dabei aber natürlich nicht fehlen: die italienische Geigenbauer-Dynastie Amati. Aus Anlass des 500. Geburtsjahres des Geigenbauers Andrea Amati, der gemeinsam mit seinen Söhnen und Enkeln als der Erfinder der „modernen” Geige - wie wir sie heute noch kennen - gilt, steht Maastricht in diesen Tagen ganz im Zeichen der Musik und kostbarer Instrumente.

Zu den Feierlichkeiten zählen eine Ausstellung wertvoller Instrumente - die Violinen „Carlo IX” von 1566 und „Hammerle” von 1658, die Viola „Stauffer” von 1615 - im Rahmen der Kunst- und Antiquitätenmesse TEFAF im MECC (bis zum 13. März), ein Internationales Geigenbauer-Forum am vergangenen Samstag sowie zwei hochklassige Jubiläums-Konzerte.

Das Theater aan het Vrijthof hat zudem bis zum 19. April eine sehenswerte Ausstellung mit Fotografien des Cremoneser Fotografen Ezio Quiresi zu bieten (Mo.-Sa. 12-18 Uhr).

Quiresi ist bekannt für seine Landschaftsfotografien, für die liebevollen Porträts seiner Heimat, die untrennbar mit der Geschichte der Amatis verbunden ist. Zu sehen sind im Theater Impressionen der italienischen Stadt aus den Jahren 1930 bis 1950, des historischen Cremona, wie es auch noch während der goldenen Jahre der Geigenbauerfamilie ausgesehen hatte.

In den 50ern und 60ern des vorigen Jahrhunderts kam es schließlich zu einer kompletten Renovierung und Umbauphase, so dass sich das Stadtbild Cremonas mittlerweile stark verändert hat. Hierdurch ist diese Ursprünglichkeit verloren gegangen und heute nicht mehr zu finden.

Die Ausstellung gibt zudem einen Einblick in die Geschichte des Violinbaus dieser Zeit, entführt in die Vergangenheit und zeichnet ein eindrucksvolles Bild einer verträumten italienischen Stadt, die allgegenwärtig im Zeichen der Geigen steht und ihrer unberührten Natur. An einer Leine aufgereihte Geigen im Garten, über den Dächern von Cremona oder Porträts aus der Geigenbau-Werkstatt vermitteln die Nähe und Liebe der Cremoneser zu diesem Instrument.