Aachen : Ein würdiger Abend: Festkonzert der Musik- und Theaterfreunde
Aachen Seit 90 Jahren unterstützt die Gesellschaft der Musik- und Theaterfreunde Aachen das kulturelle Leben der Stadt an verschiedenen Fronten. Und das mit großem Erfolg.
Drei Projekte stechen dabei heraus: die Förderung der Kinder- und Jugendarbeit, die Veranstaltungsreihe „Musik & Literatur“ in der Theresienkirche und die stets ausverkaufte Serie der städtischen Kammerkonzerte mit Mitgliedern des hiesigen Sinfonieorchesters. Diese drei Schwerpunkte bestimmten auch das Programm des Jubiläumskonzerts im etwas mäßig besetzten Krönungssaal. Ein abwechslungsreiches Programm, durch das der Vorsitzende, Thomas Beaujean, unterhaltsam und informativ führte.
Mit jugendlicher Frische
Dass sich Beaujean nicht nur organisatorisch und konzeptionell für die ehrgeizigen Ziele des Vereins einsetzt, sondern auch praktisch die Ärmel aufkrempelt, bewies er gleich mit dem ersten Programmpunkt, in dem, als Beitrag zur Jugendförderung, das Orchester der Musikschule unter seiner Leitung Tanzsätze aus Henry Purcells Märchenoper „The Fairy Queen“ und das noch filigranere Streicher-Divertimento KV 138 von Mozart nicht nur mit Begeisterung, sondern auch mit beeindruckender spieltechnischer Fertigkeit zu Gehör brachte. Mit seiner stabilen Intonation, seinem präzisen Zusammenspiel und seiner frischen Phrasierung sorgte das jugendliche Ensemble für einen denkbar gelungenen Auftakt.
Nach der Begrüßung durch Bürgermeisterin Margarethe Schmeer kam auch die Beigeordnete für Bildung und Kultur, Susanne Schwier, zu Wort, die, an die Veranstaltungsreihe „Musik & Literatur“ und das diesjährige Kinderkönigreich-Projekt erinnernd, in zwei etwas lang geratenen Lesungen auf den Kinderroman „Kleiner König Hänschen“ aufmerksam machte. Umrahmt wurde die Lesung durch drei stimmungsvolle Stücke des Kubaners Leo Brouwer und des Spaniers Isaac Albéniz, die der kurzfristig eingesprungene ungarische Gitarrist Csaba Szekely brillant vortrug.
Zum Abschluss markierten fünf Musiker des Aachener Sinfonieorchesters das sehr hohe Niveau der städtischen Kammermusik-Reihe, die ohne die Hilfe der Gesellschaft kaum denkbar wäre. Mozarts Klarinetten-Quintett erklang in purer Schönheit. Daran hatte nicht nur der Klarinettist David Kindt mit seinem Klarinetten-Trio seinen Anteil, sondern in gleichem Maße auch seine streichenden Kollegen Felix Giglberger und Julian Grimm (Violine) sowie Andrew Simpson an der Viola und der Cellist Daniel Wenzel.
Ein würdiger Abend für Aachens älteste Privat-Initiative zur Förderung der städtischen Musik.