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Geilenkirchen/Köln: Ein Countrygirl aus Immendorf im Finale

Geilenkirchen/Köln : Ein Countrygirl aus Immendorf im Finale

Einmal Star sein? Zu den Sternchen der deutschen oder sogar internationalen Szene gehören? Innerhalb weniger Wochen über die roten Teppiche der unzähligen Events stolzieren, die das Showbiz bietet? Das Katapult dafür liefert die Sendung „Deutschland sucht den Superstar”.

Im Herbst vergangenen Jahres geladen mit 20.000 selbst ernannten Talenten, verloren 19.950 schnell an Höhe und stürzten vor den Augen der Jury mit Dieter Bohlen, Shona Fraser, Thomas Stein und Thomas Bug in den Sumpf der normal Sterblichen.

50 von ihnen überlebten den rasanten Steilflug. Das irdische Publikum ernannte in den Zehnershows dann seine Senkrechtstarter, darunter Denise Tillmanns aus dem ländlichen Geilenkirchen-Immendorf, die sich als erste von letztlich 13 Kandidaten für die Motto-Shows qualifizierte.

Ganz und gar unspektakulär

In Hemd und Jeans, die Haare offen, ungeschminkt - das sind die ersten Erinnerungen, die der Zuschauer mit der 19-Jährigen bei den Castings verbindet. Ganz und gar unspektakulär trat die angehende Erzieherin vor die lauschenden Ohren der Juroren. Bohlens nahmen einen leichten „Country-Touch” wahr - Grund genug, um Denise auf die weitere Reise Richtung Superstar zu schicken. Die Zehnershows nahm die natürliche Immendorferin im Eiltempo. Die ländliche Schönheit entpuppte sich mehr und mehr als Glamourgirl.

Am Samstag gilt es zu beweisen, wer tatsächlich das neue Stimmwunder aus DSDS ist: die eher rockige Elli mit rot-schwarzem Schopf aus dem Freistaat Bayern oder die sanfte Denise mit mittlerweile gestutztem Haupthaar aus dem Westen Nordrhein-Westfalens.

Nettes Mädchen von nebenan

Elli, die an die populäre amerikanische Pop-Sängerin Pink erinnert, gegen Denise, das hübsche nette Mädchen von nebenan, das offensichtlich immer gute Laune hat und strahlt wie der Morgenstern, das wohl den Traum vieler Mütter als „ideale Schwiegertochter” erfüllt, wie der erste Superstar, Alexander Klaws, seine Kollegin beschreibt. Und er muss es wissen, schließlich ist er seit gut einem Jahr das männliche Pendant.

Partys, Prominenz, Geld, In-Sein, teure Klamotten - doch bekanntlich ist auch am Sternenhimmel der Reichen und Schönen nicht alles Gold, was glänzt. Schmerzlich war für Denise sicher die Erfahrung, über ihr Liebesleben in verschiedenen Medien, allen voran einer Boulevard-Zeitung, zu lesen.

Gleich zwei Männer habe sie mit ihren strahlenden Augen um den Verstand gebracht. Ein Münsteraner Jura-Student kam ohne Folgeschäden davon. Der andere, den Amors Pfeil traf, flog nach einem leidenschaftlichen Kuss direkt aus seinem Job. „Nicht genügend Distanz zu den Kandidaten”, hieß es in einer Stellungnahme der Firma Grundy Light Entertainment, die den Produktionsassistenten Jens stante pede vor die Tür setzte. Jetzt können sich die beiden ihre Schwüre nur noch per SMS durch die einsamen Nächte schicken. „Ich fühl mich schrecklich”, lautete Denise´ Kommentar zu dieser unschönen Szene.

Am Montagabend dann der Ausbruch aus der Kölner Superstar-Villa. Zu groß war das Heimweh nach der Familie, nach den Freunden. Sämtliche Interview-Termine platzten, das Sanges-Idol war nicht mehr aufzuspüren, auch nicht in heimischen Immendorfer Sphären.

Aufgetankt mit familiärer Liebe

Beinahe hätte der derzeitige Höhenflug ein hartes und jähes Ende gefunden, doch frisch aufgetankt mit familiärer Liebe will Denise Tillmanns vor den Augen und Ohren eines Millionenpublikums am Samstagabend bestehen. Aber keine Frage: Auch nach „Deutschland sucht den Superstar” will die Maschinerie des Star-Daseins mit einem Leben, das der Öffentlichkeit gehört, weiter geölt werden... Sonst heißt es schnell: Einmal Star und zurück.