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Aachen: Ein besinnlicher Abend: Klaus Hoffmann im Eurogress

Aachen : Ein besinnlicher Abend: Klaus Hoffmann im Eurogress

Lange war Klaus Hoffmann nicht mit Band in Aachen. Nach zehn Jahren hat er seine vier Musiker — Stephan Genze (Drums), Micha Brandt (Gitarre), Peter Keiser (Bass) und Hawo Bleich (Piano) — mal wieder um sich geschart und ist ins Eurogress gekommen.

Zur Freude der eingefleischten Fans des Berliner Liedermachers, die den Europasaal allerdings nur zu zwei Dritteln füllten.

„Sehnsucht“ heißt sein neues Album, und so erzählt Hoffmann zwischen seinen neuen und alten Liedern von seiner Kindheit im Nachkriegs-Berlin, seinen jugendlichen Schlaghosenzeiten und den politisierten 60ern, die ihn zusammen mit einem Freund in die persische Wüste trieben. Oft sehr nachdenklich und poetisch. Er stellt das, was damals geschah, einfach in den Raum, die Wertung überlässt er seinem Publikum. Die Fans des Liedermachers wissen das sehr zu schätzen. Nur den einen oder anderen Kalauer hätte er ruhig weglassen dürfen.

Harmonischer Klangteppich

Die Menschen sind in den Euro-gress gekommen, um zu genießen. Sie tauchen ein in den harmonischen Klangteppich, geprägt von Gitarre und Piano. Sie mögen die musikalische Spannbreite zwischen Chanson und Schlager. Manchmal darf es auch ein bisschen Swing sein, doch das Nachdenkliche, gleichzeitig Leichtfüßige von Hoffmann ist ihnen am liebsten. Sie erinnern sich zusammen mit der Band an die alten Lieder wie „Feuervogel“, Hoffmanns Hommage an Jacques Brel, oder auch Songs jüngeren Datums wie „Irgendwann einmal“. Und sie beklatschen die neuen Lieder wie „„Mein Herz ist ein Kind“, die deutsche Fassung von Charles Aznavours‘ „Orphelin de toi“.

Mitgehen ist ihre Sache an diesem Abend allerdings nicht. Etwas, an dem sich Hoffmann ein wenig abarbeitet. Berliner Schnauze und der Humor, der zwischen Rhein und Grenze gepflegt wird, sind nicht immer kompatibel. Doch am Ende gehen beide Seiten — Publikum und Musiker — zufrieden nach Hause. Ein besinnlicher Abend in bestem Sinne.