Düsseldorf : Düsseldorf rekonstruiert von den Nazis zerstörtes Mendelssohn-Denkmal
Düsseldorf Ein von den Nazis in Düsseldorf vor mehr als 70 Jahren zerstörtes Denkmal für den Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy wird rekonstruiert.
Das von einer Düsseldorfer Kunstgießerei nach einem alten Gipsmodell und Fotografien nachgebaute Bronze-Standbild werde am 27. September in der Nähe seines ursprünglichen Platzes neben dem Opernhaus aufgestellt, teilte die Stadt am Mittwoch mit.
Das von dem Bildhauer Clemens Buscher geschaffene 2,60 Meter hohe Denkmal zu Ehren des großen deutschen Komponisten und Dirigenten war 1901 errichtet worden. Die Nazis entfernten das Denkmal 1936 wegen Mendelssohns jüdischer Herkunft, verschrotteten es und schmolzen die Statue 1940 zu Kriegsmunition ein.
Mendelssohn (1809-1847) hatte von 1833 bis 1835 als Städtischer Musikdirektor in Düsseldorf die Musikkultur der Stadt wesentlich geprägt und seine Zeit am Rhein als „ungemein angenehm” beschrieben. Ein Angebot für die Leitung der Gewandhauskonzerte in Leipzig als eine der höchsten Stellungen im damaligen Musikbereich lockte den Weltbürger, der Rom, Paris und London kennengelernt hatte, aber fort. „Düsseldorf ist ein klein Paris (aber verflucht klein)”, hatte er 1834 über die Stadt mit ihren damals 25.000 Einwohnern geschrieben.
Mit der Rekonstruktion werde eine „schmerzhafte Lücke in der Erinnerungskultur geschlossen”, sagte Oberbürgermeister Dirk Elbers. Das 150.000 Euro teure Projekt wurde allein aus Spenden realisiert. Die Einweihung des Denkmals will die Stadt mit einem Festakt und Konzerten feiern.