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Aachen: Drei Rocker als Dealer vor Gericht

Aachen : Drei Rocker als Dealer vor Gericht

Ein Bandido-Angehöriger und zwei Hells Angels müssen sich seit Freitag vor dem Landgericht Aachen verantworten, weil sie als Bande Geschäfte mit insgesamt 42 Kilogramm Rauschgift gemacht haben sollen.

Der im niederländischen Grenzraum wohnende Bandido soll dabei Haschisch, Kokain, Ecstasy und Amphetamine über einen mit angeklagten Kurier an die beiden Hells Angels in den Schwarzwald geliefert haben. Das Bruderpaar aus Baden-Württemberg gehörte ehemals den Bandidos an.

Mit Verlesung der Anklageschrift hat der Drogenprozess gegen die Mitglieder der rivalisierenden Motorradclubs aus der Rockerszene begonnen. Der Prozess ist ein Jahr nach einer groß angelegten Razzia in neun deutschen Städten und dem niederländischen Grenzraum der erste von insgesamt drei Aachener Verfahren um kriminelle Machenschaften in Motorradclubs der Rockerszene.

Mit dem Geld aus den Drogengeschäften sollen laut Anklage die Vereinsstrukturen sowohl der Bandidos als auch der Hells Angels auf nationaler wie internationaler Ebene finanziert worden sein. Deren Mitglieder dürfen keinen unmittelbaren Kontakt zueinander haben. Deshalb sollen sich die Beschuldigten des mit angeklagten Kuriers als Mittelsmann bedient haben. Dieser soll die Drogen zum Teil als Expresslieferung mit der Post verschickt haben.

Der Hauptangeklagte ist derzeit krank. Er leidet unter einer Gürtelrose und ist nach Angaben seiner Ärzte nur eingeschränkt verhandlungsfähig. Deshalb war der erste Prozesstag bereits nach Verlesen der Anklageschrift beendet. Für das Verfahren sind insgesamt 13 Verhandlungstage vorgesehen.