Köln : Dionysos-Mosaik: Konzept zur Restaurierung nach Sturmschaden
Köln Im Römisch-Germanischen Museum Köln wird weiter an einem Konzept zur Restaurierung des beschädigten Dionysos-Mosaiks gearbeitet. „Wir haben keinen Zeitdruck. Das Mosaik ist gesichert, so dass weitere Schäden ausgeschlossen sind”, sagte eine Museumssprecherin auf Anfrage.
Das weltbekannte Mosaik war am 18. Januar während des Orkans „Kyrill” erheblich in Mitleidenschaft geraten. Umherfliegende Holzabdeckungen eines nahen Brunnens hatten drei große Fenster des Museums durchschlagen.
Die bis zu 70 Kilogramm schweren Holzbohlen und die Sperrholzplatten fielen ebenso wie die Glasscherben der Fenster auf das 75 Quadratmeter große Mosaik. Dabei entstanden zahlreiche tiefe Kratzer.
Das namensgebende Bildmotiv, der betrunkene und von einem Satyr gestützte Dionysos, blieb allerdings im Gegensatz zu seiner Umgebung nahezu unversehrt. Nach Angaben der Museumsleitung wurden Experten aus Luxemburg und Bonn zur Begutachtung der Schäden hinzugezogen. „Allerdings liegen uns derzeit noch nicht alle Gutachten vor”, erläuterte die Sprecherin.
Auch wurden Spezialisten aus Rom eingeschaltet, die bereits vor Jahren erfolgreich das Bodenbild saniert haben. Auf eine provisorische Reparatur werde verzichtet. Ohnehin könne mit den Arbeiten erst nach der Klärung sämtlicher versicherungsrechtlicher Fragen begonnen werden, hieß es weiter.
Trotz der Schäden könnten Museumsbesucher das antike Kunstwerk betrachten, hob die Sprecherin hervor. Das Mosaik war 1941 bei Bauarbeiten für einen Luftschutzbunker am Kölner Dom freigelegt worden. Das Mosaik gilt als einer der größten und besterhaltenen römischen Böden nördlich der Alpen. Sein Wert wird mit etwa 15 Millionen Euro angegeben.
Während des Wirtschaftsgipfel 1999 in Köln kamen die führenden Regierungschefs der Welt auf dem Dionysos-Mosaik zu einem festlichen Essen zusammen.