Zukunftsfragen, Verleger, Buchhändler : Wissenswertes rund um die Frankfurter Buchmesse
Frankfurt Im Oktober steht Frankfurt wieder im Zeichen des Buchs: Die Frankfurter Buchmesse öffnet am Mittwoch für fünf Tage ihre Tore. Welchen Zukunftsfragen die Messe sich widmen will und was die Branche besonders umtreibt haben wir im Überblick.
Die Frankfurter Buchmesse will sich laut Angaben der Veranstalter auch den großen Zukunftsfragen widmen. „Demokratie und Meinungsfreiheit, Chancengleichheit und umweltpolitische Herausforderungen - wie ein Brennglas bündelt die Frankfurter Buchmesse die großen Themen der Gegenwart“, sagte Direktor Juergen Boos am Montag.
Die Wirkungsmacht von Kultur bei Veränderungsprozessen werde allerdings oftmals unterschätzt, kritisierte Boos. Deshalb stelle die Buchmesse in diesem Jahr ihre Bühne jenen Menschen zur Verfügung, „die den Herausforderungen unserer Zeit mit kreativen Lösungen begegnen“.
Verleger und Buchhändler
Vor Beginn der Frankfurter Buchmesse blickt die Branche zuversichtlich in die Zukunft. Der Buchmarkt sei 2019 „sehr erfolgreich gestartet“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Alexander Skipis, der Deutschen Presse-Agentur. Bis August sei der Umsatz um 2,9 Prozent und der Absatz um 0,4 Prozent gestiegen. “Für den Rest des Jahres sind wir sehr optimistisch.“
Eine große Leserbefragung hatte ergeben, „dass wir nicht wirklich bei den Käufern sind“, sagte Skipis. Das Gegensteuern habe anscheinend funktioniert - etwa durch „bessere Ansprache“ und „mehr Kundenorientierung“.
Was die Branche weiterhin umtreibt, ist das Thema Digitalisierung. Nach E-Books und Onlinehandel seien „Reader Analytics“ und Künstliche Intelligenz die nächsten großen Themen, so Skipis. Programme analysierten, wo elektronisch lesende Leser aus dem Text aussteigen, und ziehen daraus ihre Schlüsse für das Verfassen neuer Texte. Künstliche Intelligenzen können bereits Bücher schreiben. „Was da noch auf uns zukommt, kann man sich schwer ausmalen.“
Ein weiteres Thema, das die Branche dauerhaft beschäftigt, sind Konzentrationsprozesse. Verlage haben sich zusammengeschlossen, immer größere Konzerne sind entstanden. Bei den Verlagen hat sich die Entwicklung aus Skipis‘ Sicht beruhigt, „aber nun sind die Buchhandlungen dran“. Nach dem Zusammengehen der Buchhandelsketten Thalia und Mayersche Buchhandlung sei „das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht“.
Fakten zur Buchmesse:
Die Buchmesse findet vom 16. bis zum 20. Oktober. Die weltweit größte Veranstaltung dieser Art lockte bei den vergangenen Auflagen rund 285.000 Besucher in die Metropole am Main. Ehrengast ist diesmal Norwegen. Rund 100 Autoren aus dem skandinavischen Land werden in Frankfurt erwartet. Neu hinzukommen wird in diesem Jahr unter anderem ein Bereich zum Thema Audio. Hörbücher, Podcasts und Sprachassistenten gehörten zu den wachstumsstärksten Segmenten der Medienbranche, hieß es.
- Dauer: 16. bis 20. Oktober (16.-18. nur Fachbesucher)
- Teilnehmer: rund 7500 Aussteller
- Öffnungszeiten: 9.00 bis 18.30 Uhr (Sonntag bis 17.30 Uhr)
- Preise: Tageskarte Privatbesucher 22 Euro, Wochenendticket 30 Euro
- Ehrengast: Norwegen
Die wichtigsten Termine:
- 14.Oktober, 17.00 Uhr: Verleihung des Deutschen Buchpreises
- 15.Oktober, 17.00 Uhr: Eröffnungsfeier der Buchmesse
- 20.Oktober, 11.00 Uhr: Verleihung Friedenspreis des Deutschen Buchhandels