Aachen : Bosch und Schmitz-Aufterbeck verlängern ihre Verträge
Aachen „Wir wollen dieses erfolgreiche Team langfristig an unser Haus binden”, bündelte am Donnerstag Aachens Oberbürgermeister Jürgen Linden das Ergebnis ausführlicher Vertragsverhandlungen mit den Spitzen des Theaters Aachen, Generalintendant Michael Schmitz-Aufterbeck und Generalmusikdirektor Marcus R. Bosch, nachdem er zuvor dem Theaterchef zum Geburtstag gratuliert hatte.
„Es wurde hervorragende Arbeit geleistet, das Theater hat einen unglaublichen Aufschwung erfahren, und zu den Geschäftsgrundlagen gehört es, dass das Theater seinen Standard beibehalten kann”, betonte Linden, bevor er das Verhandlungsergebnis verkündete, das am Donnerstag im Kulturausschuss erörtert wurde und am kommenden Mittwoch im Rat Thema sein wird: So wird der Vertrag von Schmitz-Aufterbeck, der zur Spielzeit 2009/10 ausläuft, bis 2014/15 verlängert.
Für Bosch würde der Verpflichtungszeitraum am 31. Juli 2011 enden. Hier ist eine Verlängerung bis zum 31. Juli 2017 vorgesehen, mit der Möglichkeit, vorzeitig am 1. August 2014 Theater und Orchester zu verlassen. Nach einer Kündigung würde es eine Übergangszeit von zwei Jahren geben.
„Das Theater ist wieder gesellschaftlicher Treffpunkt”, freute sich Kulturdezernent Wolfgang Rombey. „Eine zukunftsfähige Entscheidung.”
Bei den Verhandlungen ist man offensichtlich beiderseits ins Detail gegangen. So kündigte Linden für Februar eine Lösung in Sachen Probensituation des Orchesters an, das sich seit Jahren in einen viel zu kleinen Raum quetschen muss.
Weiterhin sind geplant: die Aufführung des kompletten „Ring”-Zyklus´ von Richard Wagner, was Mehraufwendungen bedeutet, die der normale Etat nicht hergeben würde, Ausbau der Außenproduktionen, die nicht nur auf das Aachener Ostviertel begrenzt bleiben sollen, die Fortführung der Reihe Kurpark Classix, die Etablierung einer Chorbiennale 2009, der Einsatz für „junge Themen”, die generationsübergreifend präsentiert werden, Kinderstück, -oper und -puppenspiel sowie pro Spielzeit ein Schwerpunktthema, das - wie zurzeit „Motortown” plus Rahmenprogramm „Nach dem Krieg” - eine Produktion mit gesellschaftlich brisanten Fragestellungen verknüpft.
Im musikalischen Bereich setzt Bosch auf die Bandbreite vom Barock bis zur Gegenwart. „Der Dank geht an mein Orchester, ich genieße diese Arbeit”, so der GMD, dem man, wie Linden ergänzte, als Bonus für den fortgesetzten Ausbau „großzügigen Gastier-Urlaub und weitere Freiheiten” zugestanden hat. Nachdem es gelungen ist, die Zahl der Konzertbesucher zu verdreifachen, ist jetzt die Vervierfachung anvisiert.