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Alsdorf: Auch außerhalb der Schule fürs Leben lernen

Alsdorf : Auch außerhalb der Schule fürs Leben lernen

Nicht nur in der Schule lernen Menschen was fürs Leben, sondern auch außerhalb. Das jedenfalls meinen die Macher der Euregionale 2008.

Und diese Haltung hat sie veranlasst, im November 2005 das Netzwerk „Außerschulische Lernorte in der Drei-Länder-Region” zu initiieren, dem unter anderem das Industrion in Kerkrade, das Energeticon in Alsdorf und das zwischen Eupen und Mützenich auf belgischem Gebiet gelegene Naturzentrum Haus Ternell angehören.

Außerdem mit dabei: das Außen-Institut der TH Aachen und die gleichfalls in der Kaiserstadt beheimatete Organisation „Eutopia”, das Stolberger Museum Zinkhütter Hof, das Schülerlabor des Forschungszentrums Jülich und das Solar-Institut Jülich der FH Aachen. Mit einem Workshop für Pädagogen in der Kraftzentrale, der ehemaligen Elektro-Hauptwerkstatt des Eschweiler Bergwerkvereins in Alsdorf, stellte sich das Netzwerk erstmals der Öffentlichkeit vor.

Mit vereinten Kräften

Für Rusbeh Nawab, bei der Euregionale für das Netzwerk zuständig, besteht dessen Nutzen vor allem in der Vernetzung der einzelnen Träger. Während bisher das Museum in Stolberg und die Solarforscher in Jülich für sich ihre Aktivitäten entfalteten, können sie und andere Mitglieder der Gruppe nun mit vereinten Kräften der Pisa-Studie zum Trotz um das Interesse junger Menschen kämpfen - zumal ihnen die organisatorische und finanzielle Power der Euregionale-Organisation eine Möglichkeit einräumt, über den ideellen Ansatz der Vernetzung hinaus auch wirklich eine gemeinsame Plattform aufzubauen.

Es gehe aber nicht nur um die Präsentation der einzelnen Einrichtung und ihre Ausrichtung aufeinander, klärt Projektleiter Nawab auf. „Es geht uns darum, nicht nur Events zu bieten, sondern vor allem außerschulische Lernorte in die Schulen zu holen”, ergänzt er.

Eine Art von Messe

Denn auch wenn sich der Workshop zu einem Teil als einer Art von Messe der Anbieter von Bildung auf den Gebieten von Naturwissenschaft und Technik präsentierte - seine wesentliche Wirkung muss erst noch einsetzen. Wobei für Rusbeh Nawab vor allem eines gilt: „Das Netzwerk steht für Qualität.”

Ganz begeistert vom geballten Angebot des Netzwerks ist auch der Direktor des Gymnasiums Haus Overbach bei Jülich, Heinz Lingen. Selber Naturwissenschaftler, ist der Schulmann grundsätzlich Feuer und Flamme für alles, was den Bildungsstand in diesen Fächern verbessern. Experimentier-Werkstätten und technisch ausgerichtete Museen zu vernetzen erscheint ihm als Gebot der Stunde, zumal die Industrie über ein ungenügendes Fachwissen der Schüler klage.

Im Netzwerk, das demnächst erweitert werden soll, sieht er ein zukunftsweisendes Projekt. Dass die Lernenden das Klassenzimmer verlassen und den Pfad der Erkenntnis abseits der üblichen Schulwege suchen - das erscheint nicht nur ihm verlockend.

Mehr dazu:
www.euregionale2008.de
www.lernen-ohne-grenzen.de