1. Kultur

Aachen: Anton Hinlegen ist zurückgekehrt

Aachen : Anton Hinlegen ist zurückgekehrt

In den letzten Jahren wurde Anton Hinlegen von seinem Autor Wendelin Haverkamp sehr vernachlässigt.

Deshalb berichtet der Autor jetzt in 32 neuen Geschichten von dem alterslosen Lehrer, dessen Wirkungsstätte dem Karl-Heinz-Plum-Guminasium und dem ganzen Figurenkosmos, der Hinlegens Alltag bestimmt. „Wenn der Edukator erzählt” ist eine höchst vergnügliche Lektüre, denn Haverkamp bedient die alten Erinnerungen an die Schulzeit - doch von der anderen Seite.

Ursprünglich sind Anton Hinlegens Abenteuer in den achtziger Jahren für den Hörfunk geschrieben worden, etwa 350 Geschichten entstanden. Auch auf Haverkamps Tourneen war und ist der Lehrer mit Blick fürs Komische stets mit im Gepäck, und so „mendelte sich eine Fangemeinde von Anton Hinlegen heraus”, erzählt Haverkamp.

„Doch dem Hardcore-Fan wird auffallen, dass es im aktuellen ,Hinlegen von der Schreibe her mit einem anderen Atem abläuft”, so der Autor und Kabarettist, was heißen soll: Anton Hinlegen wird zunehmend politisch.

Allerdings klammert Haverkamp aktuelle Themen aus, das sei tödlich für ein Buch, denn nach einem halben Jahr wäre es dann einfach nur noch alt. Trotzdem trifft der Leser auf die altbewährten Kernfiguren, den Monsigniore Stramm, der dem guten Tropfen nicht abgeneigt ist, den Sportkollegen Neuner und die tragische Figur, die Musiklehrerin Frau Müller-Siebenknick.

Natürlich fungiert der Ich-Erzähler Hinlegen als Sprachrohr des Autors: „Der Hinlegen ist ein Typ, der immer wieder einen Weg zwischen den Sachzwängen und Pragraphen findet und versucht, sich mit viel Selbstironie im Leben einzurichten”. Wer etwas vom „Edukator” hören möchte, der sollte am 14. Dezember um 20 Uhr in die Kirche St. Laurentius in Aachen zu einer Benefizlesung kommen.

Wendelin Haverkamp: Wenn der Edukator erzählt. Geschichten von Anton Hinlegen. Einhard Verlag, 8,95 Euro.