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Aachen: „An der FH werden alle umdenken müssen”

Aachen : „An der FH werden alle umdenken müssen”

Nicht nur der Bund braucht ab und zu einen neuen Kanzler, auch die Hochschulen. Endlich darf sich an der hiesigen Fachhochschule (FH) einer Kanzler nennen, der den Job eigentlich schon seit fünf Jahren ausfüllt.

So lange hat es gedauert, bis die Landesregierung im August Reiner Smeetz (58) die Ernennungsurkunde in die Hand drückte. Auf acht Jahre wird ein Kanzler nach dem gültigen Hochschulgesetz ernannt, mehrfache Wiederernennung ist möglich. Smeetz Vorgänger Peter Reusch hatte es auf 27 Jahre gebracht. Vornehmste Aufgaben des Kanzlers sind die Leitung der Verwaltung, also die Führung aller nicht-wissenschaftlichen Mitarbeiter. Immerhin 300 sind das an der FH Aachen. Und er ist für den gesamten Haushalt der Hochschule - hier 45 Millionen Euro - verantwortlich.

Welche Zukunft die Kanzleien an den nordrhein-westfälischen Hochschulen haben, ist ungewiss. Die CDU/FDP-Landesregierung will, voraussichtlich im Jahr 2007, ein stark verändertes Hochschulrecht umsetzen, das im Rahmen größerer Autonomie auch das Management der Hochschulen neu definiert, und dies mit Sicherheit weiter weg von klassischer Verwaltung in Richtung „Unternehmen”. Bis dahin tut sich auch schon ein Menge, das den „Unternehmer” - nicht nur - im Verwaltungsleiter der Fachhochschule fordert. Vom Januar an gibt es an den FHs keine zweckgebundenen Zuweisungen vom Land mehr, sondern einen Globalhaushalt, der auch nicht mehr nach Sach- und Personalausgaben trennt. „Und der Haushalt wird nicht kostendeckend sein”, weiß Smeetz jetzt schon. Die Verteilung unter die einzelnen Fachbereiche wird kaum kampflos abgehen. „Da werden auch noch alle umdenken müssen”, wenn es nicht mehr eine bestimmte Summe für eine angeforderte Anschaffung gibt, sondern wenn „Prozesse finanziert werden” müssen.