Düsseldorf : Abenteuer in Lummerland
Düsseldorf Brauchen auch Lokomotiven Urlaub? Ja. Sind Mädchen schwächer als Jungen? Nein. Gibt es Läden, die nicht nur Bonbons, sondern auch Kuckucksuhren und Lederhosen führen? Aber hallo! Antworten auf diese und viele andere, mindestens genauso spannende Fragen gibt demnächst das Kindermusical „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer” im Düsseldorfer Capitol-Theater.
Was seit seiner Erstaufführung 1999 bereits mehr als eine Million Besucher sahen, entstand nach dem Kultbuch von Michael Ende.
1960 erschienen, wurde es ein Jahr später durch die Verfilmung der „Augsburger Puppenkiste” unsterblich und brachte seinem Schöpfer den Deutschen Jugendliteraturpreis ein. Generationen von Kindern haben sich seitdem von Jim Knopf und Lukas dem Lokomotivführer nach Lummerland entführen lassen.
Jene winzig kleine „Insel mit zwei Bergen”, über die König Alfons der Viertel-vor-Zwölfte herrscht. Auf der die warmherzige Frau Waas, in deren Laden es, siehe oben, nicht nur Bonbons, sondern auch Kuckucksuhren und Lederhosen gibt, dem Findling Jim ein kuschliges Zuhause bietet. Und Emma, die dicke Lokomotive, unermüdlich bergauf und bergab schnauft. So lange, bis für sie kein Platz mehr ist in König Alfons´ kleinem Reich, und Jim und Lukas die dicke Emma zu Wasser lassen, um aufzubrechen in eine Welt voller Abenteuer.
Als Christian Berg zum ersten Mal „Jim Knopf” las, war er zehn Jahre alt: „Ich habe all diese wunderbaren Bücher, die die Augsburger Puppenkiste verfilmt hat, immer zu Weihnachten und zum Geburtstag bekommen”. Sie beflügelten die Fantasie des heute 40-Jährigen und ließen ihn nie wieder los. Statt eine Lehre zu machen, ging er lieber zum Zirkus, besuchte anschließend die Schauspielschule in Hamburg und stellte 1988 seine erste eigene Produktion auf die Beine „Pinocchio - Das Musical”.
Ihr sollten noch viele andere folgen - darunter „Das Dschungelbuch” (1990), „Die Schlümpfe kommen in die Stadt” (1997) und „Oh wie schön ist Panama - Das erste Janosch-Musical der Welt” (1998) - ehe der Regisseur 1999 „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer - Das Musical” inszenierte. Für die Hommage an Michael Ende zu dessen 70. Geburtstag konnte er Konstantin Wecker gewinnen: „Er hatte zuvor noch nie etwas für Kinder gemacht”.
Das Ergebnis sind zehn Songs: „Es gibt auch eine Hardrock-Version von ,Drei Chinesen mit dem Kontrabass, und das Lummerland-Lied (,Eine Insel mit zwei Bergen) haben wir als Verbeugung vor der Augsburger Puppenkiste dazugenommen.
Das Schöne an Konstantin Wecker ist, dass er sich bei den Kindern nicht anbiedert, musikalisch ist das sehr anspruchsvoll.” Das Musical mit den Texten von Christian Berg bietet Mitmachtheater für Kinder ab drei Jahren.