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Aachen: Aachener Jury würdigt Werk des gebürtigen Libanesen

Aachen : Aachener Jury würdigt Werk des gebürtigen Libanesen

Der Aachener Kunstpreis 2018 geht an den libanesischen Künstler Walid Raad (51). Seine Arbeiten lenkten den Blick auf „die verworrene Geschichte des Nahen Ostens“ und überzeugten „durch ästhetische Präzision“, teilte die Stadt Aachen gestern zur Begründung mit.

Als Teilnehmer der Documenta 11 und 13 sowie zahlreicher weiterer Ausstellungen, etwa in Zürich, Paris, London, Neapel und Berlin, ist er in den vergangenen Jahren auch in Europa einem breiteren Publikum bekannt geworden. 2016 hat er in der Synagoge Stommeln in Pulheim (Rhein-Erft-Kreis) ausgestellt.

Nach zahlreichen internationalen Auszeichnungen wurde Walid Raad nun von der Jury einstimmig mit dem Aachener Kunstpreis 2018 ausgezeichnet. Der Preis wird von der Stadt, dem Verein der Freunde des Ludwig Forums und der Aachener Wirtschaft gestiftet.

Walid Raad lebt und arbeitet derzeit in New York. Seine breit angelegten Arbeiten bestehen aus Fotografien, Videos, Installationen, Skulpturen und Performances. Thematisch geht es um Geschichte, individuelle und kollektive Erinnerung und die Auswirkungen von Gewalt auf Geist, Körper und Tradition.

Seine Kunst besteht im Wesentlichen aus drei großen Werkkomplexen: „The Atlas Group“ (1989-2004) über den Krieg im Libanon, „Scratching on things I could disavow“ (2007 bis heute) rund um die arabische Kunst sowie „Sweet Talk: Kommissionen“ (1987 bis heute) mit Fotografien über das sich verändernde Beirut.

Zur Begründung heißt es: „Mit Walid Raad zeichnet die Jury einen Künstler aus, dessen Praxis für eine deutliche Erweiterung des Kanons der Kunst über Europa und die USA hinaus steht.“

Ein Termin für die Preisverleihung steht noch nicht fest.

(red)