1. Karlo Clever

Aus dem Tierreich: Winzige Superhelden

Aus dem Tierreich : Winzige Superhelden

Sie sind nicht die schnellsten, schönsten oder größten Tiere. Aber Bärtierchen können dank besonderer Fähigkeiten extreme Bedingungen überleben. Hier stellen sich die Winzlinge vor.

Man findet uns fast überall auf der Welt: im Meer zum Beispiel, im tropischen Regenwald oder auch auf den höchsten Gipfeln der Berge. Selbst in der klirrend kalten Antarktis kommen wir vor. Besonders gut gefällt es uns auch im Wald. Dort tummeln wir uns gut versteckt in Mooskissen.

Obwohl wir fast überall vorkommen, haben uns die meisten Menschen noch nie gesehen. Kein Wunder, wir Bärtierchen sind winzig klein. Meist sind wir nicht einmal einen Millimeter groß. Da braucht man schon eine gute Lupe. Oder noch besser: ein Mikroskop!

Unser wissenschaftlicher Name lautet „Tardigrada“. Das ist Latein und heißt übersetzt soviel wie Langsamschreiter. Zu den schnellsten Tiere gehören wir wirklich nicht, trotz unserer acht Beine. Forscher sagen, unser Gang sehe ziemlich tapsig aus – wie ein tapsiger Bär. Daher kommt auch unser Name.

Auch wenn wir weder groß noch schnell sind, so haben wir Bärtierchen doch eine Art Superkraft. Und die macht uns vor allem für viele Forscher interessant. Wir Bärtierchen können uns an extreme Bedingungen anpassen. Zum Beispiel überstehen wir extreme Kälte. Auch lange Trockenphasen machen uns nichts aus. Wir können locker mehrere Jahre ohne Wasser überleben. Selbst mit Sauerstoffmangel kommen wir klar!

Du fragst dich jetzt bestimmt, wie wir solche Extreme überstehen? Ganz einfach: Wir stellen uns regelrecht tot. In unserem Körper passiert dann nicht mehr viel. Wenn es etwa über längere Zeit sehr trocken ist, ziehen wir unsere Beinchen ein und trocknen aus. Zuvor hat unser Körper spezielle Stoffe produziert. Durch diese hat sich in unserem Inneren eine glasartige Masse gebildet. Mit Fensterglas hat das aber nichts zu tun. Die Masse ist extrem dick und zähflüssig.

Klingt abgefahren, oder!? Wie das alles genau funkioniert, versuchen die Forscher gerade herauszufinden. In diesem Ruhe-Zustand können wir problemlos mehrere Jahre überdauern. Wir warten einfach ab, bis sich die Umweltbedingungen wieder verändern.

Kommen wir dann zum Beispiel mit Wasser in Berühung, löst sich die Masse auf und wir werden wieder wach. So können wir Bärtierchen auch superalt werden.